SEO: Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung

Hat man eine Webseite, so möchte man gern auch Besucher haben. Betreibt man diese zu dem noch mit einem kommerziellen Zweck, ist man umso mehr auf die richtigen Besucher angewiesen. Und heutzutage kommen die Besucher zu einem sehr großen Anteil über Suchmaschinen. Um es genau zu nehmen über Google. Deswegen wundert es, dass das Thema, welches hier behandelt werden soll, noch den allgemeinen Namen Suchmaschinenoptimierung bzw. Search Engine Optimization, kurz SEO, heißt und noch nicht umbenannt wurde zu zum Beispiel GO (Google Optimization), denn Google ist in Bezug auf Suchanfragen die Nummer 1. Kaum einer verwendet Suchmaschinen wie Yahoo, Bing, Metacrawler, welche mehrere Suchmaschinen durchsuchen oder DuckDuckGo, für Leute, die nicht gern „getrackt“ werden. In einem vorangegangenen Artikel wurde über Usability einer Webseite berichtet. Hier gibt es paar Schnittmengen zur Suchmaschinenoptimierung, da auch die jeweilige Suchmaschine auf der Webseite vorbeischaut, natürlich automatisiert als sogenannter Bot oder Robot, und anhand der Links die Seite durchgeht und die Inhalte indexiert. Da der Robot die Seite eher wie ein Blinder durchsucht und zum Beispiel keine Bilder erkennen kann, zumindest Stand heute, hat man schon eine ganze Menge getan, wenn man seine Homepage barrierefrei gestaltet. Aber der Reihe nach.

Was ist SEO?

Zuerst einmal wird SEO als Teilmenge des Suchmaschinenmarketings aufgefasst. Es handelt sich dabei um Maßnahmen, die dazu führen sollen, dass die betreffende Internetseite einen guten Platz bzw. ein gutes Ranking unter den Suchergebnissen bei der Eingabe bestimmter Suchbegriffe erhält. Dabei handelt es sich um die unbezahlten Suchergebnisse. Diese SEO-Maßnahmen werden also durch den Webseitenbetreiber in Eigenleistung oder durch ein von ihm beauftragte SEO Firma vorgenommen. Die möglichen Maßnahmen werden grob in OnPage- und OffPage-Optimierung unterschieden. Und eines kann man vorweg nehmen: die wesentlichen Punkte, die am stärksten in der Berechnung des Ranking für die Suchergebnisse eingehen sind eine gute externe Verlinkung und gute Inhalte. Und man kann gut nachvollziehen, dass ein guter Inhalt eher zu einer externen Verlinkung führt als ein schlechter Inhalt. Und sollte dennoch ein schlechter Inhalt mit einer hohen Anzahl externer Links auftauchen, so kann man davon ausgehen, dass hier mit unsauberen Mitteln gearbeitet wurde und dies früher oder später vom Suchmaschinenalgorithmus erkannt wird und zu einer entsprechenden Abwertung führt. Da diese Suchmaschinenalgorithmen auch ständig angepasst werden, um zum Beispiel Schwarze Schafe auszusortieren, muss heute nicht mehr funktionieren, was gestern noch aktuell war. Zum Beispiel der Trick Texte mit entsprechenden Keywords mit weißer Schrift auf weißem Hintergrund zu verstecken. Und man kann davon ausgehen, dass Googles Forschungsergebnisse mit Künstlicher Intelligenz hier Einzug halten werden und immer besser relevante Inhalte von nicht relevanten unterscheiden werden können.

Onpage-Suchmaschinenoptimierung

Die Onpage-Suchmaschinenoptimierung beinhaltet alle SEO-Maßnahmen, die die eigenen Webseiten betreffen. Da spielen einige technische Aspekte eine Rolle aber auch inhaltlich relevante Texte, Bilder, Videos und ähnliches. Die Onpage-Optimierung sollte immer der OffPage-Optimierung vorausgestellt werden. Denn nur eine gute Seite mit guten Inhalten führt zu "wahren" externen Links.

Inhalte

Von großer Relevanz sind gute Inhalte. Auch wenn Google vielleicht Inhalte (noch) nicht so interpretieren kann, wie ein Mensch, so gibt es doch einige Anzeichen für einen relevanten und weniger relevanten Inhalt. Sorgen Sie dafür, dass der Text mindestens 300 Worte lang ist. Manche empfehlen sogar 1000 bis 1500 Worte. Achten Sie beim Schreiben auf eine angemessene Dichte der Keywords unter denen der Artikel gefunden werden soll. Die Meinungen dazu, was eine angemessene Keyword-Dichte ist gehen auseinander und es kann auch gefährlich werden, wenn die Keyword-Dichte zu hoch ist. Dann könnte nämlich von der Suchmaschine eine Manipulation unterstellt werden und die Webseite entsprechend abgestraft werden. Um die Keyword-Dichte zu überprüfen gibt es einige Tools im Internet. Diese kann man sicherheitshalber mal heranziehen. Es ist aber davon auszugehen, dass, wenn man einen Artikel zu einem bestimmten Thema schreibt, mehr oder weniger automatisch auf eine natürliche Keyword-Dichte kommt. Darüber hinaus sollte man sich auch auf maximal 2-3 Keywords beschränken. Vor dem Schreiben eines Textes kann es auch helfen eine Keyword-Recherche zu machen oder Ernüchterung bringen. Möchte man zum Beispiel mit dem Keyword „Audi“ weit oben landen, so muss man mit über 800Mio Suchtreffer konkurrieren. Will man also weit oben landen, ist ein Thema gut, das noch nicht so häufig vorkommt. Wie wäre es mit „Pinker Audi selbst lackieren“?

Ladezeiten optimieren

Nach derzeitigem Kenntnisstand fließen bei Google auch die Ladezeiten einer Webseite ein. Hier setzt sich die Suchmaschine die Brille des Besuchers auf. Denn sind die Ladezeiten zu lang, so verschwindet der Besucher sofort wieder oder gelangt erst gar nicht auf die Seite, weil Google diese schon vorausschauend aussortiert hat. Schlechte Ladezeiten können an Server bzw. Webhoster liegen. Sollten Sie diesen als Ursache ausmachen empfiehlt sich nur ein Wechsel. Achten Sie aber auch selbst bei Ihren Internetseiten darauf, dass diese nicht mit zu großen Bildern oder automatisch startenden Videos überladen sind. Wie man die Ladezeiten testen kann, finden Sie in unserem Artikel zu Google Page Speed.

Technische Umsetzung

Um möglichst wenig Arbeit mit den Details von SEO zu haben, nutzen Sie CMS (Content Management Systeme) oder Programme zur Erstellung von Webseiten, wie DA-HelpCreator, die Ihnen möglichst viel Arbeit bereits abnehmen. So erzeugen diese Programme automatisch gut lesbare URLs, sauber strukturierten HTML-Code und bieten ggf. Zusatzoptionen für eine Sitemap oder SEO-Plugin.

Domain und URL

Kurze, knackige Domainnamen sind so gut wie ausverkauft. Deswegen empfiehlt es sich einen zum Thema und gewünschten Suchbegriff passenden Domainnamen zu wählen, ggf. mit Bindestrich zwischen einzelnen Wörtern:

Beispiel: www.angeln-am-flussdelta.de

URLs sollten nicht zu kryptisch sein, also von der Art

www.angeln-am-flussdelta.de/xsddkjfn21.html

sondern besser Wörter des Titels mit Bindestrich getrennt enthalten, wie

www.angeln-am-flussdelta.de/zander-mit-blinker-fangen.html

Manche SEO-Experten meinen auch, dass sich eine zu tiefe Struktur der Form

www.angeln-am-flussdelta.de/zielfisch/raubfisch/zander/koeder/zander-mit-blinker-fangen.html

negativ auswirkt. Wobei anzunehmen ist, dass dieser Ranking-Faktor eher gering ist.

Ein weiterer positiver Ranking-Faktor soll sein, wenn man seine Webseite mit HTTPS ausliefert, also verschlüsselt. Der Einfluss kann aber als nicht so hoch eingeschätzt werden und für die meisten kleineren Webseitenbetreiber dürfte dies ein recht hoher technischer Aufwand sein.

Verwenden Sie CMS, welche die Webseiten dynamisch generieren, so achten Sie darauf, dass für jede Seite ein statischer Link bereitgestellt werden kann.

Sitemap

Kommt ein Crawler von Google auf eine Webseite vorbei, so vergibt dieser ein gewisses Crawl-Pensum. Dieses wird gleichmäßig auf alle Links verteilt und besagt, wie viele Unterseiten vom Bot besucht werden. Bei starker, tiefer Verlinkung mit vielen Unterseiten kann es passieren, dass vom Bot nicht alle Webseiten aufgesucht und somit nicht indexiert werden. Legen Sie eine XML-Sitemap an und stellen Sie diese Google zur Verfügung. So wird sichergestellt, dass Google alle Seiten indexiert. Achten Sie auch allgemein darauf, dass alle Seiten über die Navigation erreichbar sind.

Mobil Geräte und Responsive Design

Seit einiger Zeit ist bekannt, dass Google bei Suchen auf mobilen Geräten Webseiten besser positioniert, welche für die mobile Ansicht optimiert sind. Auch hier geht die Suchmaschinenoptimierung einher mit der Usability. Wenn möglich achten Sie gleich von Anfang auf ein „Responsive Design“ der Webseite. Ist Ihre Webseite über die Jahre gewachsen, wägen Sie ab, ob sich ein solcher Umbau lohnt.

HTML

Dass ein gut strukturierter HTML-Code viel wert ist, wurde schon erwähnt. Dynamische Inhalte durch JavaScript oder ähnliches stellen aber auch kein Problem dar. Abgesehen davon, dass Frames aus der Mode gekommen sind, ist der Einsatz solcher nicht zu empfehlen, da diesen von Suchmaschinen nicht immer nachgegangen werden. Gleiches gilt auch für IFrames.

Bei Bildern wird empfohlen den Alt-Tag verwenden. So kann auch der Bot für die Bildersucher bessere Rückschlüsse auf den Inhalt des Bild ziehen. Darüberhinaus kann man den Bildern auch noch ein Titel vergeben, der weiteren Aufschluss darüber gibt, was auf dem Bild dargestellt wird. Dieser Titel wird dem Benutzer angezeigt, wenn dieser mit der Maus über das Bild fährt. Auch Links kann man mit einem solchen Titel versehen.

Title-Tag

Der Inhalt des Title-Tag wird beim Besucher Ihrer Webseite immer oben in der Titelleiste des Browsers bzw. des Tabs des Browsers angezeigt. Aber, was viel wichtiger ist, der Titel wird in der Suchmaschine bei den Suchtreffern oben als Überschrift angezeigt. Es ist somit eines der bedeutendsten Merkmale, die darüber entscheiden, ob jemand dem Suchtreffer folgt oder nicht. Dies ist Grund genug einen guten Titel zu wählen. Auf das jeweilige Ranking der Seite hat der Titel aber nur einen geringen Einfluss. Der Titel muss aussagekräftig sein und muss zum Inhalt der Seite passen. Des Weiteren soll der Titel nicht zu lang sein, da er sonst nicht vollständig in der Ergbenisliste angezeigt wird. Vergeben Sie für jede Seite einen eigenen Titel.

<head><title>Mein Seitentitel</title></head>

Der Titel muss sofort verständlich sein, keine Aneinanderreihung von Schlagworten oder Worthülsen und sollte den Suchenden animieren auf den Link zu klicken.

Metatag

Es gibt eine ganze Latte an Metatags, die man einer Seite hinzufügen kann. Für SEO sind nur wenige von Bedeutung. Dazu zählen die „Description“, also eine kurze Beschreibung des Inhalts der Webseite. Die Description erscheint bei Google als Text unter dem Titel des Suchtreffers und sollte nicht viel länger als 150 Zeichen sein, da diese sonst abgeschnitten wird und dem Suchenden sowieso nicht angezeigt wird. Bei mobilen Geräten wird die Beschreibung noch eher abgeschnitten.

<meta name="description" content="Dies ist die Beschreibung meiner Webseite"/>

Ein weiteres Metatag sind die „Keywords“. Dieses Metatag spielt, wenn überhaupt, nur noch eine sehr untergeordnete Rolle, da Google und Co. inzwischen die wichtigsten Keywords aus dem Inhalt der Webseite ermittelt.

<meta name="keywords" content="keyword1, keyword2, …"/>

Ein noch für Suchmaschinen relevantes, aber im Hinblick auf die Optimierung eher gegenteiliges Metatag ist das Robots-Tag. Damit sagen Sie dem Robot der Suchmaschine, ob die Seite indexiert (noindex), also in den Suchtreffern aufgenommen werden soll, oder ob die Links auf der Seite durch den Bot weiterverfolgt werden sollen (nofollow).

<meta name="robots" content="noindex, nofollow"/>

OffPage-Suchmaschinenoptimierung

Beim OffPage-SEO geht es darum den Bekanntheitsgrad seiner Webseite zu steigern. Wie oben bereits erwähnt, wird dieser Bekanntheitsgrad anhand externer Links festgemacht. Aus Sicht der Suchmaschine ist eine Internetseite umso relevanter je mehr andere Seiten darauf verlinken. Bei der Verlinkung spielt ebenfalls eine Rolle, welches Ranking, die Webseiten haben, von denen der Link kommt.

Verlinkung

Immer noch ist die externe Verlinkung eines der bedeutendsten Merkmale für das Ranking der Webseite aus welchem Google indirekt Bekanntheitsgrad und daraus wiederum die „Bedeutung für die Welt“ ableitet. Und je höher das Ranking der Webseite von welcher der externe Link kommt, desto einflussreicher ist dies auf das eigene Ranking. Hier kann man abwarten und hoffen dass die Zeit für einen arbeitet oder ein wenig nachhelfen bei der externen Verlinkung nachhelfen. Ein möglichst einfacher Ansatz ist mit befreundeten Seiten einen Link zu tauschen am besten aber verpackt in einem Artikel mit gutem Inhalt. Gut ist auch wenn die verlinkende Webseite thematisch zu Ihrer Webseite passt. Wenn eine Seite über Katzenstreu auf Ihre Homepage mit Autoersatzteile verweist, wird Google den thematischen Zusammenhang nicht verstehen und den Link als weniger wertvoll einstufen. Suchen Sie also ggf. Kooperationen mit Seiten, die zu Ihrem Thema passen. Natürlich kann man mit der externen Verlinkung auch professionelle Firmen beauftragen, die aus einem Pool von Webseiten schöpfen und dort inhaltlich relevante Verlinkungen aufsetzen lassen. Dies kann aber eine sehr kostenintensive Marketing-Aktion werden, bei der es Kosten-Nutzen abzuwägen gilt.

Social Media

Steigern Sie Ihren Bekanntheitsgrad über SocialMedia, wie Facebook, Twitter und Co. Damit bleiben Sie im Gespräch und sorgen ggf. für regelmäßige Besucher. Ggf. schaffen Sie es auch übers Virale Marketing eine entsprechende Lawine loszutreten. Für das Ranking haben die Links aus dem SocialMedia-Bereich keinen oder nur sehr geringen Einfluss können aber infolge zu weiteren externen Links führen.

Handybild mit Social Media Icons

Pressemitteilung

Es gibt eine Reihe von Portalen zum Release einer Pressemitteilung. Hier verfasst man einen schönen Text über sein Produkt oder Event und lässt es durch den Pressverteiler an viele PR-Seiten im Internet verteilen. Ursprüngliche Intension ist, dass es vielleicht ein Redakteur oder Journalist liest und ggf. darüber berichtet. Diese Chance ist aber sehr gering, außer man hat einen Tarif gebucht, bei welchem die Journalisten direkt kontaktiert werden. Eine solche Verteilung bringt zwar schnell viele externe Links, die Erfahrung zeigt aber, dass es wenig Einfluss auf das Ranking hat. Einerseits wird Google erkennen, dass die Links alle thematisch von Seiten kommen, die mit PR zu tun haben und eine entsprechende Marketing-Aktion dahinter vermuten und auf der anderen Seite kann ein allzu großer Linkzuwachs sogar gefährlich für das Ranking sein, wenn dieser über den natürlichen Linkzuwachs weit hinaus schießt, da dann Google unlautere SEO-Maßnahmen vermutet.

Google MyBusiness

Sind sie ein lokales Geschäft, eine Arztpraxis oder Anwaltskanzlei dann leben Sie im Wesentlichen von der regional zugehörigen Kundschaft. Melden Sie sich bei Google „MyBusiness“ an. Dort hinterlegen Sie dann alle wichtigen Angaben zu Ihrem Geschäft möglichst auch mit Bildern. Halten Sie Angaben wie Öffnungs- und Sprechzeiten immer aktuell. Da Google bei den Suchanfragen immer versucht den Ort des Suchenden zu ermitteln, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Ihr Laden samt Öffnungszeiten und Möglichkeit zur Routenplanung an prädestinierter Stelle angezeigt wird.

Ansicht Suchtreffer bei Google MyBusiness

Fazit

Bei all diesen SEO-Maßnahmen, die entweder bedeuten, dass man viel Geld oder viel Zeit investieren muss, muss man darüber hinaus noch sehr geduldig sein und keine Ad hoc Resultate erwarten. Es dauert lange ehe die getroffenen Suchmaschinenoptimierungen Wirkungen zeigen insbesondere wenn man eine Homepage komplett neu aufsetzt. Dabei gilt es die Wirkungen der Optimierungsmaßnahmen zu beobachten, z.B. mit den Google Webmaster Tools oder mit Piwik. Und noch ein Wermutstropfen zum Schluss: SEO ist eine Daueraufgabe.