Datensicherheit im Transportwesen: 5 kritische Sicherheitsmaßnahmen für Fahrerdaten

Da im Transportwesen täglich unzählige sensible Daten von Fahrern übertragen und gespeichert werden, ist ein wasserdichtes IT-Sicherheitskonzept von großer Wichtigkeit. Besonders beim Fahrerkarte Auslesen entstehen Risiken, die nicht unterschätzt werden sollten. Ja, moderne Technologien bieten zwar viele Vorteile für Transportunternehmen, doch schaffen sie auch neue Angriffsflächen für Cyberkriminelle.

Um den Schutz dieser wertvollen Informationen optimal zu gewährleisten, erfordert es daher mehrschichtige Sicherheitskonzepte. Von der ersten Datenübertragung bis zur langfristigen Speicherung sollte die Absicherung aller Prozesse gut durchdacht sein. In den folgenden Abschnitten betrachten wir die fünf wesentlichen Sicherheitsstrategien zum Schutz sensibler Fahrerdaten.

Starke Verschlüsselung bei der Datenübertragung

Um Fahrerdaten davor zu schützen, dass sie unterwegs nicht einfach so mitgelesen oder abgefangen werden können, sollte eine starke Verschlüsselung zum Einsatz kommen. Welche Verschlüsselungstechniken werden dabei im Transportwesen am häufigsten verwendet? Hier kommen besonders TLS und SSL zum Einsatz. Das sind moderne Protokolle, die Daten zwischen Fahrerkarten-Lesegeräten und Servern absichern. Wie funktionieren diese Technologien? Man kann sie sich wie einen digitalen Tresor vorstellen. Selbst wenn jemand die Daten abfangen würde, könnte man ohne den geeigneten Schlüssel nichts damit anfangen.

Geht es um besonders sensible Informationen wie Lenk- und Ruhezeiten oder persönliche Fahrerdaten, kommt meist eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zum Einsatz. Hierbei werden die Daten bereits vor dem Versenden verschlüsselt. Sie werden erst beim Empfänger wieder entschlüsselt. Dadurch kann der Datenstrom auf seinem Weg durchs Internet geschützt bleiben. Mithilfe von modernen Verschlüsselungsstandards wie AES-256 wird es Cyberkriminellen praktisch unmöglich gemacht, diese Daten ohne Berechtigung zu entschlüsseln.

Strenge Authentifizierungsverfahren

Die nächste Sicherheitsmaßnahme sind strenge Authentifizierungsverfahren. Mit ihrer Hilfe können nur befugte Personen auf Fahrerdaten zugreifen. Ein Lebensretter ist hierbei im modernen Transportwesen, wie auch so oft im privaten Bereich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Denn ein einfaches und gutes Passwort alleine reicht hier nicht mehr aus. Wir sprechen hier also nicht von den schwachen Passwörtern wie „Passwort” oder „Admin”.

So wird bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung neben den hoffentlich stärkeren Passwörtern ein zweiter Nachweis erforderlich. Das ist meistens ein Code, der an ein Handy geschickt wird, oder ein spezieller Sicherheitsschlüssel.

Des Weiteren sollten für Systeme mit Zugriff auf Fahrerkartendaten besondere Passwortregeln gelten. Im Unterschied zu „Passwort” oder “Admin” müssen sie lang und komplex sein und regelmäßig geändert werden. Außerdem sollten zusätzlich Berechtigungssysteme kontrollieren, welcher Mitarbeiter welche Daten sehen darf.

Regelmäßige Sicherheitsaudits und Schwachstellenanalysen

Bei regelmäßigen Sicherheitsaudits und Schwachstellenanalysen geht es darum, regelmäßig die gesamte Kette der Fahrerdatenverarbeitung zu überprüfen. Davon betroffen sind unter anderem die Lesegeräte für Fahrerkarten und die Server, auf denen die Daten gespeichert werden. Cybersecurity Experten verwenden dabei ähnliche Werkzeuge wie Hacker, um Schwachstellen aufzuspüren. In Fachkreisen wird das auch Pen-Test (Penetrationstest) genannt.

Sicherheitslücken entstehen besonders gerne zwischen den Verbindungen von verschiedenen Systemen. Und genau diese werden dabei besonders getestet. Es wird empfohlen, diese Tests mindestens zweimal jährlich zu machen oder nachdem es größere Systemänderungen gab. Was geschieht, wenn Schwachstellen entdeckt werden? Die Experten entwickeln daraufhin Pläne, um diese schnell zu beheben. Das sind zum Beispiel Softwareaktualisierungen mit Sicherheitspatches oder die Umkonfiguration von Firewalls.

DSGVO-konforme Datenverarbeitung und -speicherung

Durch die DSGVO-konforme Datenverarbeitung müssen Transportunternehmen genau dokumentieren, warum sie bestimmte Daten sammeln und wie lange sie diese aufbewahren. So ist es bei Fahrerkartendaten wichtig, nur die wirklich nötigen Informationen zu speichern. Hierzu gehören etwa Lenk- und Ruhezeiten für gesetzliche Aufbewahrungsfristen, aber keine unnötigen persönlichen Details. Des Weiteren brauchen die Daten klare Löschfristen. Gesetzlich vorgeschriebene Daten können meist ein Jahr aufbewahrt werden, jedoch sollten andere Informationen früher gelöscht werden.

Auch sollten Fahrer leicht erfahren können, welche ihrer Daten gespeichert sind. Denn sie haben das Recht, Korrekturen zu verlangen. Zusätzlich benötigen Transportfirmen Verfahren für Datenpannen. Warum? Behörden müssen dazu innerhalb von 72 Stunden informiert werden können.

Sichere Backup- und Notfallwiederherstellungsstrategien

Ein Datenverlust ist bereits im privaten Bereich eine ärgerliche und oft kostspielige Angelegenheit. Das Ganze im Quadrat sind dann in etwa die Kosten im Unternehmensbereich wie dem Transportwesen. Daher sollten sichere Backup- und Notfallwiederherstellungsstrategien Fahrerdaten vor Verlust durch technische Probleme oder Cyberangriffe schützen. Aus diesem Grund werden im Transportwesen Fahrerkartendaten regelmäßig gesichert und verschlüsselt an verschiedenen Orten aufbewahrt.

Was macht hierbei ein gutes System aus? Es speichert mehrere Versionen der Daten, damit bei Problemen auf ältere Zustände zurückgegriffen werden kann. Das Ganze bringt allerdings herzlich wenig, wenn mit der Sicherung der Backups nachlässig umgegangen wird. Daher müssen diese genauso gut mit strenger Zugriffskontrolle und Verschlüsselung geschützt sein wie die Originaldaten. Damit im Ernstfall alles wirklich funktioniert, sollten Transportfirmen ihre Wiederherstellungspläne regelmäßig testen.

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