Fotorealistische Grafiken: Beeindruckende Bilder einfach selbst erstellen

Technik und Digitalisierung kennt keinen Stillstand. Immer neue Möglichkeiten werden entwickelt, die aus Pixeln wahre Kunstwerke machen. In vielen Branchen kommt komplexe Software zum täglichen Einsatz, um Bilder, Videoclips oder Modelle anschaulich zu kreieren. Aber können nur Profis mit den Programmen arbeiten? Nein, eine ganze Reihe an erschwinglicher Software macht es auch Laien und Hobbydesignern möglich, ihre Kreativität am PC zu Hause auszuleben.

Kinofilme leben von großen Szenen, in denen spektakuläre Landschaften oder fantasievolle Welten gezeigt werden. Um die epischen Schlachten in „Der Herr der Ringe“ realistisch in Szene zu setzen, nutzte Regisseur Peter Jackson die Software „Massive“, um die zahlreichen Krieger, Orks und Hobbits zum Leben zu erwecken. Für den Zuschauer ein unvergesslicher Anblick; für die CGI-Designer eine Mammutaufgabe, die durch digitale Hilfsmittel erleichtert wird.

Der Einsatz von Software für atemberaubende Bilder und Grafiken gehört in der Filmbranche zum guten Ton. Kaum ein Film kommt heutzutage noch ohne Effekte oder bearbeitete Sequenzen aus. Die Entwickler der Software haben diesen Trend erkannt und in den vergangenen Jahren viele Möglichkeiten auf den Markt gebracht, um Welten, Fantasiewesen oder realitätsnahe Modelle von Städten auf die Leinwand zu zaubern. Aber nicht nur das Kino profitiert von dieser Entwicklung.

Auch die Computerspielbranche und das Entertainmentsegment setzt auf den Einsatz von Grafikprogrammen, die für mehr Realismus oder grafisch hochwertige Resultate sorgen. Offene Welten, wie sie in Spielen wie „Grand Theft Auto“ zu sehen sind, oder „The Last Of Us 2“ sind die Vorreiter ihrer Art. Ist das noch grafisch oder schon realistisch? Wer den Vergleich ziehen will, der kann eines der genannten Computerspiele mit der Wirkung eines Live Casinos vergleichen, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Hier erhalten die Besucher die Möglichkeit, mit echten Dealern und Mitspielern an einem digitalen Tisch Platz zu nehmen und Poker, Blackjack oder Baccarat zu spielen. Die Handlungen und Aktionen, die vom Dealer ausgeführt werden, werden dabei in Echtzeit gestreamt. Das Gefühl eines realen Casinobesuchs ist nicht von der Hand zu weisen. Ähnlich verhält es sich mit den Erlebnissen in „The Last Of Us 2“: Als Spieler erhält man den Eindruck, man verfolgt einen Film, der interaktiv gesteuert wird.

Alles beginnt mit dem Hintergrund

Um einen solchen Effekt zu erhalten, müssen Einsteiger wissen, dass die Entwicklung fotorealistischer Welten mit dem Hintergrund und der Umgebung beginnt. Dafür eignen sich Programme wie „Maxwell“. Die Software ist ein Designprogramm, mit dem sich Strukturen, Oberflächen, Gebäude oder Landschaften kreieren lassen und durch viele Einzelheiten einen verblüffenden 3D-Look erhalten. Selbst Hollywood nutzt die vielfältigen Möglichkeiten des Programmes und brachte es bei David Finchers Fantasy-Drama „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ zum Einsatz.

Durch zusätzliche Features, mit denen Regen, Partikel oder Sonnenstrahlen eingefügt werden können, erhalten Umgebungen natürlichen Feinschliff, der für ein überzeugendes Resultat sorgt.

Gebäude und Räume schaffen auf Architekturbasis

Wer sich nicht gleich in die fortgeschrittenen Sphären des Fotorealismus begeben will, der kann mit dem Programm „SketchUp“ an der Basis starten. Um ein glaubwürdiges Modell zu entwickeln, benötigt es – im wahren Leben als auch in der digitalen Welt – ein gutes Grundgerüst. Von Grund auf entstehen Möbel, Räume, Gebäude oder ganze Städte, die als Skizze visualisiert und für die weitere Arbeit an realistischen Gesamtwerken benötigt werden. Der Fantasie sind bei der Erstellung neuer Umgebungen und fantasievoller Orte keine Grenzen gesetzt.

Leben einhauchen

Um seine Umgebungen mit Leben zu füllen, sind Personen und Figuren unerlässlich. Für die Gestaltung von Charakteren ist „Blender“ eines der gefragtesten Programme, die für Lebewesen genutzt werden. Gesichtszüge, Hautfarbe, Schattierungen, feine Besonderheiten oder Haarstrukturen verleihen den Haupt- und Nebendarstellern ihre optischen Merkmale. Zweifellos ist das Kreieren von digitalen Figuren die Königsdisziplin, da die Bewegungen und stetigen Veränderungen eine permanente Anpassung von Oberflächen benötigen. Bei statischen Objekten wie Häusern oder Autos bleibt das Grundgerüst überwiegend unverändert und wird durch natürliche Einflüsse wie Sonne oder Regen beeinträchtigt.

Das Animieren der Figuren gehört somit zur Königsdisziplin, um fotorealistische Sequenzen oder Bilder zu erstellen. Nicht umsonst beanspruchen Kinofilme oder Serien, die zum Großteil am PC entstehen, jahrelange Produktionsphasen. Trotz der zahlreichen Mitwirkenden und Helfer kann ein rein digitaler Film je nach Aufwand bis zu fünf Jahren Arbeitszeit verschlingen.

Es geht noch feiner

Für die echten Profis und detailverliebten Tüftler bieten CAD-Programme tiefes Eintauchen in die Konstruktion von Objekten und Gebäuden. Auf technischer Ebene können Zeichner oder Architekten ihre Vorarbeit nach realistischen Maßstäben und Vorgaben umsetzen. CAD-Software ist weniger im fotorealistischen Endprodukt sichtbar, doch die Vorbereitung mit den Tools erleichtern den Designern die Arbeit, wenn es darum geht, Oberflächen und Details einzubinden. Nicht umsonst wird diese Software auch für technische Skizzen oder für Schaltplanzeichnungen verwendet.

Ist die Realität noch notwendig oder kann sie komplett am Rechner nachgebaut werden? Eine Frage, die zur Diskussion anregt und die unbegrenzten Möglichkeiten der Bild- und 3D-Software offenbart. Aber auch wenn die Realität als digitales Abbild erschaffen werden kann, braucht es immer noch jemanden, der die Technik programmiert, um dieses Szenario möglich zu machen.

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