Zeichen für einen Bitcoin-Crash

Das Jahr 2022 begann für Bitcoin genauso, wie das Jahr 2021 geendet hat, innerhalb der ersten Woche fiel der Kurs von knapp 48.000 Dollar auf nunmehr knapp 41.000 und damit auf den tiefsten Wert seit September 2021. Seit dem Allzeithoch von November mit fast 68.000 Dollar verlor die Kryptowährung mehr als 40 % an Wert. Mit dem Bitcoin wurde auch ein Großteil der vergleichbaren Kryptowährungen hart von diesem Crash getroffen, innerhalb der letzten Tage wurden etwa 200 Milliarden Dollar an Börsenwert verloren, was sind die Gründe für diesen Absturz und wann können wir wieder mit einem Aufschwung rechnen?

Starke Volatilität bei Kryptowährungen

Kryptowährungen unterliegen generell einer höheren Volatilität als etwa der Goldpreis oder Aktien, starke Kursschwankungen sind daher in dieser Anlageklasse normal. Einen großen Teil dieser Kursschwankungen machen die Wale aus, als Wale werden Adressen bezeichnet, die mindestens 10.000 Bitcoin halten. Durch die Plattform „Whale Alert“ auf Twitter können die Transaktionen von diesen verfolgt werden, wobei auffiel, dass viele dieser Adressen vor kurzem ihre Coins auf den Markt warfen. Durch das höhere Angebot entstanden in weiterer Folge die tieferen Preise. Auf der Tradingplattform bitqt können solche Rücksetzer durch den Einsatz von Tradingrobotern vorgebeugt werden.

Die Krise in Kasachstan

Die kasachische Regierung Beschloss Anfang der Woche, das Internet und den Mobilfunk des Landes abzuschalten. Kasachstan ist nach den USA das Land mit den meisten Bitcoinminern der Welt, die in Folge stillstehen. Dieser Stillstand führte zu einem Einbruch der Hashrate um bis zu 15 %. Viele dieser Miner sind erst im Vorjahr von China nach Kasachstan umgezogen, ein neuerlicher Landeswechsel würde daher eine starke Senkung der Leistung des Netzwerks bedeuten, womit auch die Sicherheit sinkt.

Das Tapering kommt früher als geplant

Timo Emden, Analyst vom Research-Institut schreibt den jüngsten Wertverlusten hinter Bitcoin und Co. vor allem den jüngst veröffentlichten Besprechungsprotokollen der US-Amerikanischen Notenbank FED zu. Gemäß diesen Protokollen könnte die Erhöhung der Zinsen früher stattfinden als zuvor geplant, als Begründung hierfür wird die immer stärker anziehende Inflation genannt. Diese Prognose betrifft vor allem Risikokapital, wozu etwa Kryptowährungen, aber auch Wachstumsaktien und Startups zählen. Da Kryptoinvestoren den schnelleren Anstieg der Zinsen überwiegend nicht eingeplant hatten, wurde mit starken Abverkäufen reagiert.

Der schwache Aktienmarkt

Aufgrund des Taperings reagierten nicht nur Kryptowährungen mit Kurseinbrüchen, auch die traditionellen Aktienkurse begannen das Jahr mit roten Zahlen. Die Kryptowährungen korrelierten direkt mit dem S&P 500, wodurch die Schwäche in den Indizes auch auf Bitcoin abfärben. Generell sind Technologie-Aktien zuletzt gefallen und auch der Nasdaq war nach monatelangem Wachstum auf Konsolidierungskurs. Eine anhaltende Schwäche an der Börse kann sich weiter auf Kryptowährungen auswirken, hier sollte für die Erwartung steigender Kurse zumindest eine Bodenbildung abgewartet werden.

Weitere Kurseinbrüche in Aussicht

Bitcoin wird von vielen Investoren als Digitales Gold bezeichnet und soll aufgrund seines, auf 21 Millionen Stück limitierten Vorkommens, als Inflationsschutz dienen und zukünftig gar deflationär, etwa durch verlorene Wallets, wirken. In der Praxis gibt es jedoch aufgrund der kurzen Historie von diesem digitalen Gold noch keine Erfahrungen mit einer großen Inflation, die Antwort, ob Bitcoin wirklich als Digitales Gold wirken kann, kann daher noch nicht beantwortet werden. Trotz der bereits erfolgten Kurseinbrüche könnten daher auch noch weitere folgen, der Bereich zwischen 28.000 und 35.000 US-Dollar etwa war bereits beim letzten Kurseinbruch der Boden, hier könnte erneut Liquidität gesammelt werden, um zu einem neuen Allzeithoch aufzubrechen.

Fazit

Dass die Bereiche rund um das Allzeithoch von 67.000 Dollar in den nächsten Monaten erreicht werden, denkt kaum ein Insider, Anleger sollten sich daher bis auf weiteres auf Kurse zwischen 40- und 50.000 Dollar einstellen, unter Umständen wird auch der Bereich um die 30.000 Dollar noch anvisiert, denn in unsicheren Zeiten fließt Geld aus riskanten Anlagen wie Kryptowährungen ab, dennoch sind Kryptowährungen bereits weltweit etabliert, große Unternehmen wie Sony, Samsung oder Apple beschäftigen sich mit ihnen, große Dienstleister wie Visa oder PayPal bieten diese als Zahlungsmöglichkeiten an. Bitcoin und die Blockchain Technologie ist gekommen, um zu bleiben, Ob 2022 ein neues Allzeithoch gefeiert werden kann, ist unter diesen Umständen dennoch fraglich, die seit November des Vorjahres stattfindenden Crash könnten auch über das Jahr hinweg beibehalten werden.

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