Bayreuth ist im Weltall angekommen

Neue Technologien sorgen für nachhaltige Veränderungen. Wer jetzt an die USA oder China denkt, irrt. Auch Bayreuth ist in der Lage, die Welt zu verändern – oder besser gesagt: die Entdeckung des Weltalls.

Neue Technologien sorgen für nachhaltige Veränderungen

Was vor ein paar Jahren noch undenkbar war, ist heute Realität geworden. Online Shops unterstützen Konsumenten via Chat-Bots, liefern innerhalb von 24 Stunden und punkten mit individuellen Angeboten. Auch der Bereich des Glücksspiels hat sich über die Jahre gravierend verändert: Musste man vor Jahren noch nach entsprechenden Adressen der Spielbanken suchen, auf Öffnungszeiten und Dresscode achten, so kann man heute problemlos 5€ in Online Casinos einzahlen und sofort das Glück auf die Probe stellen. Zudem gibt es immer wieder Anbieter, die mit entsprechenden Boni arbeiten, sodass neue Kunden oft einen Einzahlungsbonus gewährt bekommen, der als Willkommensbonus beworben wird.

Auch der Bereich der Raumfahrt hat sich über die Jahre verändert und wird sich weiterhin verändern – vor allem auch dank Bayreuth. Aber was hat man hier entdeckt, das für nachhaltige Veränderungen sorgen kann?

Nährstoffproduktion in der Schwerelosigkeit

Bei Zooplankton handelt es sich um kleine Organismen, die sich in den Nahrungsnetzen von Meeren und Seen befinden und ein sehr wichtiges Bindeglied darstellen. Denn einerseits ernähren sie sich von den Mikroalgen, andererseits sind sie selbst das Futter für Fische oder sonstige Tiere, die im Wasser leben. Dabei bilden winzige Krebstiere den größten Anteil an Zooplankton, die aufgrund ihrer erzeugten Biomasse von großer ökologischer Wichtigkeit sind. Dazu gehören etwa Daphnien – das sind Wasserflöhe. „Langjährige Forschungen mit diesen Organismen brachten uns auf die Idee, ob sie im Weltraum Biomasse erzeugen können, die dann einen lebenswichtigen Bestandteil der Astronautennahrung bilden“, so Professor Dr. Christian Laforsch, der an der Universität Bayreuth beschäftigt ist.

Man hat Überlegungen angestellt, die hier im Kontext mit den bioregenerativen Lebenserhaltungssystemen stehen, an denen weltweit gearbeitet wird. Hier handelt es sich um „bioregenerative life support systems“ – kurz: BLSS. Das sind künstlich geschaffene Ökosysteme, die in der Lage sein sollen, dass der Mensch auf lange Sicht zuverlässig mit Nährstoffen versorgt werden kann. Unter anderem in Gebieten, in denen es einen akuten Nahrungsmangel gibt, aber auch im Weltraum.

Dafür sollen auch die jüngsten Forschungsarbeiten der Bayreuther Forscher wegweisend sein. Denn Jessica Fischer hat in der Zeitschrift npj Microgravity belegt, dass es einige weitere vielversprechende Zooplankton-Organismen gibt, unter anderem Muschelkrebse, die sehr gute Voraussetzungen mit sich bringen, wenn es darum geht, die Nährstoffproduktion eines BLSS in der Schwerelosigkeit voranzutreiben.

Erster umbenannter Flug ist wieder sicher gelandet

Im Zuge eines umbenannten Flugs des US Unternehmens Blue Origin wurde zum ersten Mal getestet, welche Auswirkungen die Schwerelosigkeit auf molekulare Prozesse in Wasserflöhe haben kann. „Diese Folgen müssen bekannt sein, bevor man die Organismen in Lebenserhaltungssystemen im Weltraum verwenden kann. Wir freuen uns deshalb sehr darüber, dass wir unsere Forschungsarbeiten mit Unterstützung von Blue Origin entscheidend voranbringen konnten“, so Dr. Miriam Knie, die Bayreuther Biologin. Das Fluggerät von Blue Origin mit dem Namen New Shepard, benannt also nach dem ersten Astronauten der USA Al Shepard, soll in weiterer Folge wissenschaftliche Experimente unterstützen, vor allem, wenn es darum geht, die bemannte Raumfahrt weiterzubringen.

Nach rund zehn Minuten ist New Shepard wieder gelandet. „In den nächsten Wochen werden wir die in der Schwerelosigkeit gewonnenen Daten sorgfältig auswerten und mit unseren bisherigen Bayreuther Forschungsergebnissen abgleichen. Dann werden wir mehr darüber wissen, wie gut sich Daphnien tatsächlich für den Einsatz in Raumstationen oder auf Langzeitflügen im Weltall eignen. Die Ergebnisse werden wir so bald wie möglich der Öffentlichkeit vorstellen“, so Dr. Knie.

Von Seiten der Bayreuther Biologen ist man überzeugt, dass die neuen Messdaten aufschlussreich sind, wenn es um weitere Forschungsfragen geht. Bislang ist nur wenig über biologische Systeme bekannt, wenn es darum geht, wie sie auf Schwerkraft reagieren.

„Vor allem aber sollen die Experimente im Weltraum Erkenntnisse darüber liefern, inwiefern Planktonorganismen auch auf der Erde für eine nachhaltige Nahrungsversorgung genutzt werden können“, so Dr. Laforsch.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert