ClassicPress vs. WordPress

Ein paar Gedanken zum Thema ClassicPress als Alternative zu WordPress.

Schon länger wollte ich mir mal ClassicPress anschauen, als Alternative zu WordPress. In diesem Artikel geht es darum, warum ich schnell von dem Vorhaben abgesehen habe, auch wenn die Idee hinter ClassicPress eine recht gute ist.

Was ist ClassicPress?

ClassicPress ist eine Abspaltung von WordPress. Die Abspaltung geschah im Jahr 2018. Dies war das Jahr als sich WordPress 5.0 auf den Weg machte, inklusive des kontroversen Editors Gutenberg und den Blöcken. Dieser löste den bisherigen WYSIWYG-Editor ab, welcher auf TinyMCE basiert.

Im Kern ist ClassicPress also auch ein WordPress, aber mit dem Hintergrund der alten WordPress 4.9 Version. Ohne Blockeditor und Features, welche seit der 5er-Version von WordPress eingeführt worden sind.

ClassicPress ist wie WordPress OpenSource. Hinter WordPress steht die Firma Automattic, welche auch kommerzielle Produkte und Support anbietet. Damit liegt der Fokus auch beim Geldverdienen, was per se nicht verurteilenswert ist. ClassicPress wird von der Community entwickelt.

Installation und Verwendung

Die Installation von ClassicPress unterscheidet sich kaum von WordPress. Wer sich anschließend im Backend einloggt, findet sich ebenfalls gleich zurecht. Auf den ersten Blick gibt es kaum Unterschiede zum Backend von WordPress.

Blockeditor vs. ClassicEditor

Der größte Unterschied ist, dass es hier noch den alten Editor gibt. In WordPress kann dieser auch über das Plugin “ClassicEditor” nach installiert werden. Ursprünglich sollte der Support des alten Editors bis 2022 laufen, inzwischen nennt die Plugin-Webseite 2024 als Datum, mit dem Zusatzhinweis, so lange wie nötig.

In ClassicPress stellt sich die Frage nicht. Ich bin bei der Editorfrage ohnehin neutral. Beide Editoren haben ihre Vor- und Nachteile. Blogartikel schreibe ich gerne im klassischen Editor, der Blockeditor ist sehr gut für die Gestaltung vonseiten geeignet, wenn es mal etwas mehr Layout und Design braucht. Beide Editoren laufen auch problemlos parallel, so können einzelne Blogartikel und Seiten im Blockeditor gestaltet werden, andere im klassischen Editor.

Problem: Plugins

Das Hauptproblem an ClassicPress sind die Plugins. Die meisten Plugins sind inkompatibel mit ClassicPress. Nur wenn diese noch die alte WordPress 4.9 Version unterstützten, können diese installiert werden. Gleiches gilt auch für Themes.

Leider ist ein Betrieb von WordPress ohne Plugins kaum noch möglich. Datenschutz und Cookie-Banner lassen sich am einfachsten mit dem entsprechenden Plugin realisieren. Auch WooCommerce läuft nicht mit ClassicPress.

Es gibt zwar eigene Plugins für ClassicPress allerdings ist die Auswahl hier recht überschaubar. In der Praxis durften auch nur wenige Entwickler von WordPress-Plugins überhaupt die Kompatibilität zu ClassicPress bzw. alten WordPress-Versionen im Blick haben oder schlicht den Aufwand scheuen.

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