VR-Headset gekauft: Meta Quest 2, erste Eindrücke

Preissenkung bei Meta, da habe ich mal zugeschlagen. Die ersten Eindrücke von der Meta Quest 2 und VR im Allgemeinen.

Apple hat vor kurzem ihre Vision eines kombinierten VR- und AR-Headsets vorgestellt. Zu einem stolzen Preis. Dennoch war ich neugierig, ob und welche Anwendungsfälle so ein Headset bietet. Da Apple ohnehin vor nächstem Jahr nichts liefern wird und auch dann noch lange nicht in Deutschland, habe ich bei Meta zugeschlagen. Hier ist der Preis für die “Meta Quest 2” gerade reduziert. 350 Euro kostet der Einstieg, wobei ich die 256 GB Version mit 50 Euro Aufpreis genommen habe. Dazu noch ein überteuertes Link-Kabel.

Klar, dass ganze lässt sich hinten und vorne nicht mit Apple Vision für die Zukunft vergleichen, aber zumindest sollten sich Anwendungsbereiche erahnen lassen. Auf dem Blog von ExpressVPN werden bereits Anwendungsbereiche von VR und dem Metaverse diskutiert. Allerdings wird sich zeigen müssen, ob wir am Ende wirklich unsere Meetings im VR-Raum abhalten.

Bisher waren meine Erfahrungen mit VR überschaubar. Vor vielen Jahren hatte ich mal eine Oculus Rift auf dem Kopf. Es war glaube eines der ersten Modelle. Es war pixelig, aber dennoch beeindruckend. Damals ging es eine Runde mit der Achterbahn und obwohl ich fest auf dem Sitz saß, hatte ich doch das Gefühl, in einer solchen drinnen zu sitzen. Auch das Gefühl, sich in jede Richtung drehen und sehen zu können, das hatte was. Danach war viele Jahre Ruhe. Zumal die Technik teuer war und immer einen PC und viele Kabel benötigt.

Meta Quest 2

Die Meta Quest 2 ist derzeit reduziert. Weniger wegen der Ankündigungen von Apple, sondern der Nachfolger steht bereits in den Startlöchern. Es ist ein Standalone Headset mit eigenem Prozessor, Akku, Lautsprechern. Eine Verbindung zum Computer ist nicht notwendig, kann aber über USB-C hergestellt werden.

Hardware und Lieferumfang

Das Headset kommt in großer Verpackung. Der Versand beim Kauf über Meta direkt ging fix, zwei Tage nach Bestellung hatte ich einen großen Karton in der Hand. Enthalten sind das Headset, zwei Controller, USB-Kabel, Abstandshalter für die Brille, Netzteil und ein Schlauchteil für das Gesichtspolster, wobei sich die Funktion mir nicht erschließt.

Das Gerät hat ein USB-C-Anschluss, damit kann Verbindung zum Computer aufgenommen werden, geladen wird darüber auch. Lautsprecher sind integriert, die klingen sogar recht gut. Alternativ können über Klinke auch Kopfhörer angeschlossen werden.

Die Verarbeitung ist soweit in Ordnung, alles wirkt hochwertig und stabil. Zumindest habe ich nicht den Eindruck, dass irgendwas gleich abfällt.

Einrichtung

Also geht es zur Einrichtung. Für jemanden der dies noch nicht gemacht hat, keine einfache Aufgabe. Wie funktioniert das Ganze? Ich schalte das Gerät erstmal ein, der Meta-Schriftzug erscheint, ein Dialog zur Einrichtung kurz danach. Erstmal ist alles unscharf. Ich bin Brillenträger, da war doch was. Immerhin fällt mir schonmal auf, dass das Headset auch mit Brille getragen werden kann. Dies war eine meiner größeren Sorgen.

Nachdem ich heraus gefunden habe, wie der Brillenaufsatz montiert wird, wird es besser. Bei richtigem Sitz des Headsets (leicht nach oben geschoben), ist das Bild nun scharf. Für die Einrichtung brauche ich ein Meta Konto, das geht leicht mittels dem Facebook-Konto.

Im ersten Moment ist alles umständlich. Immerhin erfolgt ein Teil der Einrichtung auf dem Smartphone, hier lassen sich Passwörter leichter eintippen. Für den Rest muss ich erstmal durch die Controller-Bedienung durch. Ansonsten Head-Set auf, Smartphone, Headset wieder auf. Das Spiel wiederholt sich.

Bei den Privatsphäreeinstellungen setze ich erstmal alles auf privat. Dann erfolgt ein längliches Update, erst danach geht es weiter.

Kurz gesagt, für Neulinge erstmal ein umständlicher Prozess. Hier darf man gespannt sein, wie Apple das Problem löst. Vermutlich hat Apple hier weniger Probleme, da die Außenwelt dargestellt werden kann. Gerade das eintippen von Passwörtern, schnell mal was am Computer machen, ohne Durchsicht umständlich.

Man darf gespannt sein, wie Apple das Problem angehen wird.

Erster Eindruck, Pixel, Darstellung

Nach der ersten Einrichtung lade ich in einer Art Lobby. Ich kann mich frei umschauen. Das Headset schließt nicht vollständig ab, bei der Nase kommt weiterhin Licht rein. Nervig, erlaubt aber auch, sich etwas zu orientieren.

Einzelne Pixel sind weiterhin zu erkennen, wenn es auch deutlich feiner auflöst, als das uralte Modell von der Konferenz. Die ersten Schritte sind etwas ungeübt. Zuerst drängt das Headset, dass Boden und Begrenzung festgelegt werden. Dies geht mittels der Controller, der Boden wird automatisch erkannt. Verlasse ich den Bereich wird gewarnt. Damit wird verhindert, dass ich irgendwo gegen rennen.

Ansonsten ist es erstmal ungewohnt sich zurecht zu finden, viel gibt es erstmal nicht zu sehen und zu tun. Es gibt einen Browser, Datei-App und ein paar Demos. Ein Blick in den Store verrät, dass die meisten Dinge schonmal Geld kosten, die Preise liegen deutlich höher, als z.B. auf Android. Um den Store sinnvoll zu nutzen, heißt es erstmal Zahlungsmittel einrichten, was sich zum Glück auf dem Smartphone installieren lässt.

Standardapps, wie Amazon Prime, Netflix und YouTube sind kostenlos. Genauso wie eine App zum Erkunden der ISS.

Spannend ist auch, dass die Controller virtuell eingeblendet werden, so dass ich ohne absetzen nach ihnen greifen kann.

Tragekomfort

Die Brille ist nicht besonders schwer, lässt sich recht angenehm tragen. Im Gegensatz zu dem was Apple plant, geht auch ein Halterungsband über den Kopf. Das wird denke einige Leute stören, wenn es die Frisur platt drückt. Dafür sitzt das Ding sicher.

Bei warmer Temperatur fange ich aber auch leicht zu schwitzen an. Ansonsten konnte ich das Ding auch längere Zeit bequem tragen.

Großes Kino

Meine ersten Anwendungen sind Streaming. Ein Anwendungsfall ist schlicht, Filme auf großer Leinwand anzuschauen. Ich hatte vor vielen Jahren mal ein Heim-Kino mit Beamer. Damals mit HD-Ready Auflösung. Das war beeindruckend.

Ein ähnliches Gefühl kommt auf, wenn ich über Amazon Prime einen Film streame. Ich sitze virtuell im großen Kinosaal. Links und rechts sind leere Stühle, ansonsten eine große Leinwand. Die Bildqualität entspricht grob gesagt dem HD-Ready-Beamer von damals, also Luft nach oben ist da. Macht aber Spaß.

Gleiches geht auch mit Youtube. Hier gibt es die Standardvideos und auch spezielle VR-Videos. Hier kann ich mich frei umschauen, während der Film läuft. Mal über eine Berglandschaft fliegen, mal ein See. Das ist nett, aber ist das auch auf Dauer beeindruckend?

Nervig ist nur die Einrichtung, Passworteingabe oder Freigabe mit einem Code. Ständig muss ich zwischen Headset, Computer und Smartphone wechseln. Aber wenn es läuft, dann läuft es. Die Tonqualität passt auch, sowohl mit Kopfhörer, als auch mit den integrierten Laufsprechern.

Ebenfalls noch nicht gelöst, wie greife ich zum Bier? Hier wäre es schön, wenn die Flasche, wie die Controller eingeblendet wird.

Apps, Verbindung zum PC, Spiele

Aus Zeitgründen habe ich noch nicht soviel testen können. Die meisten Apps und Spiele kosten erstmal Geld. Gekauft habe ich mir eine App um den Bildschirm meines Computers auf das Headset streamen zu können. Ähnlich wie bei den Filmen, erscheint der Computerbildschirm hier als großer Monitor. Die App kostet 20 Euro.

Darüber ist es dann auch möglich PC-Spiele im Headset zu spielen. Ich teste mal Mass Effect 3 aus, dieses ist mir damals gut in Erinnerung geblieben, große Darstellung mit dem Heimkino. Ich kämpfe auf einem Mond, über mir auf dem Planeten tobt eine Schlacht, das war beeindruckend. Hier ist es ähnlich. Aber es ist nicht VR, hier plane ich, die Software VorpX mal auszuprobieren. Diese soll es erlauben beliebige 3D-Spiele in VR zu zocken.

Die erste wirkliche VR-Anwendung ist die ISS-App. Hier kann ich die ISS virtuell erkundet werden. Das ist beeindruckend, bereits in der Intro Sequenz in welcher ich um die ISS schwebe.

Mal schauen, was der Store noch zu bieten hat. Für den Winter wären sicher die ein oder andere Anwendung in Richtung Bewegung und Sport nett. Bewegung schadet ja nicht.

Probleme bei der USB-Verbindung zum Computer

Ein nerviges Details gibt es noch, die USB-Verbindung. In der Theorie schließe ich das Headset über USB an meinen Computer an. Anschließend habe ich Zugriff auf den Gerätespeicher und kann Dateien verwalten, Filme aufspielen und so weiter.

Nur es funktioniert nicht wirklich, auch nicht nach der Installation der PC-App und des Treibers. Das Ding will einfach nicht erscheinen. Auf dem Zweicomputer geht es direkt, beim ersten Mal, beim zweiten Mal nicht. Nagut, am Ende ist es ohnehin praktischer Streaming zu verwenden.

Fazit

Der erste Eindruck ist gut, für den Preis. Es ist eher ein Spielzeug, eine komplett andere Richtung als das was Apple vorhat. Dazu will ich später noch einen Vergleichsartikel schreiben.

Ansonsten, wie gesagt, der Preis ist günstig. Damit wäre es schon für mich in Ordnung darauf ab und zu mal einen Film auf großer Leinwand anzuschauen. Das Heimkino-System damals war deutlich teurer. Natürlich kann man hier nur alleine schauen.

Was die Apps angeht, mal schauen. Gerne würde ich Spiele wie “Kingdom Come Deliverance” oder “Mass Effect in VR” spielen. VorpX ist bereits gekauft und will am Wochenende getestet werden. Ansonsten mal schauen, was der Store noch hergibt.

Schick ist, dass das Headset alleine verwendet werden kann. Ich gehe mal davon aus, dass die integrierten Apps nicht so leistungsfähig wie PC-Spiele sein werden, dafür ist das Headset flexibel einsetzbar.

Wenn die Darstellung in zukünftigen Varianten noch weniger pixelig wird, umso besser. Insgesamt ein guter Einstieg in die VR-Geschichte. Es ist eher ein Spielzeug für Entertainment, nix zum Arbeiten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, darüber mit irgendjemanden im Metaverse zu interagieren oder Meetings abzuhalten. Apple verfolgt hier einen deutlich besseren Ansatz, der auch mehr kosten wird.

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