Gaming zählt heute zu den populärsten Unterhaltungsangeboten des digitalen Zeitalters. Fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung zockt in ihrer Freizeit Mobile Games sowie Video- und Computerspiele. Manche Spieler gehen sogar einen Schritt weiter und machen das Gaming zum Beruf. Sie verdienen ihr Geld unter anderem als Entwickler, Streamer und eSportler.
Berufsbereich Spieleentwicklung
Erfinderische Köpfe steigen in die Gaming-Industrie über die Spieleentwicklung ein. Mehrere Berufsfelder sind in der Produktionsphase eines Spiels beteiligt. Der Zugang zur Entwicklerbranche erfolgt meist über eine Studienzeit in den Bereichen Informatik, Mediendesign, Animation und Softwareentwicklung. Zudem bieten einige private Bildungseinrichtungen in Deutschland Ausbildungsmöglichkeiten als Game Designer und Engineer.
Die bekanntesten Berufe in der Spieleentwicklung sind Game Designer, 3D-Animator und Game Engineer. Der Game Designer erarbeitet Konzepte, kreiert Spielwelten und -figuren und erstellt den Textinhalt eines Spiels. Der 3D-Animator ist für die grundlegenden Spielmechaniken sowie deren Entwicklung nach sinnvollen Abläufen verantwortlich. Der Game Engineer setzt hingegen die theoretischen Ideen in die Praxis um und übernimmt die Programmierung des Spiels. Natürlich beschränkt sich die Kreation eines neuen Produkts nicht auf diese drei Arbeitsfelder. Weitere spannende Berufe, die das Arbeiten in der Gaming-Produktion ermöglichen, sind zudem Grafikdesigner, Qualitätsmanager, Synchronsprecher und Leveldesigner.
Der Twitch-Streamer
Eines der neuesten Berufsfelder in der Gaming-Branche ist das Streaming. Der Streamer bringt Gaming, Entertainment und Social Media unter einen Hut und präsentiert diese in Form von Videoinhalten der Öffentlichkeit. Die wichtigste Plattform hierfür ist Twitch. Diese fokussiert sich auf die Veröffentlichung von unterschiedlichen Games in Form von Live-Inhalten. Die populärsten Streams stammen aus dem Genres Rollenspiel, Open World und Battle Royale. Denn Spiele wie League of Legends, Red Dead Redemption und Minecraft überzeugen die Spieler mit Vielschichtigkeit und Tiefgang. Damit haben sie ein großes Potenzial für die Produktion von abwechslungsreichen Streams. Auch die Klassiker bilden eine populäre Kategorie. Es gibt viele Inhalte aus dem Online-Casino-Bereich, die bunte Vegas Slots mit thematischer Vielfalt veröffentlichen. Hinzukommen Schach- und Poker-Streams, in denen sowohl Gameplay als auch Informationsvermittlung stattfinden. Des Weiteren gibt es eine Reihe von Kanälen, die sich auf das Genre Sportsimulation konzentrieren.
Wer eine Streamer-Karriere auf Twitch starten möchte, muss in das Partnerprogramm der Plattform eintreten. Hierfür muss der Streamer nach der Gründung seines Kanals sowohl kontinuierlich Inhalte produzieren als auch seine Zuschauerzahl vergrößern. Sind die Kriterien von Twitch für die Aktivierung des Partnerprogramms erreicht, ist der Streamer in der Lage, über Abonnentenbeiträge, Spenden und Werbegelder seine ersten Einkünfte zu machen. Mit steigender Popularität kann ein Streamer jenseits seines Sendeprogramms auch als Reporter von Gaming-Veranstaltungen, als Berater für Amateurspieler oder als Werbegesicht Geld generieren.
Der eSportler
Eine weitere Alternative zum beruflichen Einstieg in die Gaming-Branche ist der eSport. Das professionelle Spielen befindet sich seit einigen Jahren im Wachstumstrend und vergrößert stetig seine Fangemeinde. Infolgedessen wächst auch die Chance, als eSportler eine ansehnliche Karriere zu starten. Allerdings ist der Einstieg in den eSport immer noch eine schwierige Angelegenheit. In Deutschland gibt es keine klassischen Ausbildungsberufe oder Studiengänge, die eSportler ausbilden. Empfehlenswert ist deshalb eine Mitgliedschaft in einem Gaming-Verein oder ehrenamtliches Arbeiten bei einer Gaming-Organisation. Diese können den Weg für die Teilnahme an nationalen und internationalen Turnieren ebnen.
Meist entscheidet sich ein eSportler für ein bestimmtes Game oder eine Genre und baut seine Karriere in dem Bereich auf. Für den Erfolg ist regelmäßiges Training sowie Turnierteilnahme ein Muss. Das Trainingsprogramm eines eSportlers besteht nicht nur aus dem Spielen, sondern beinhaltet unter anderem auch Konkurrenzanalysen und Teambesprechungen. Darüber hinaus beteiligen sich eSportler an Gaming-Messen und -Konferenzen, organisieren Fan-Events und führen unterschiedliche Social-Media-Kanäle, um ihr Spielerprofil in der Öffentlichkeit zu unterstützen.
Die genannten Beispiele zeigen, dass ein Berufseintritt in die Gaming-Industrie über mehrere Wege möglich ist. Kreative Persönlichkeiten können im Bereich der Spieleentwicklung fündig werden. Wer sich an das Mikrofon traut, kann eine Karriere als Streamer wagen. Wer mit Spielen sein Geld verdienen möchte, kann hingegen als eSportler durchstarten. Alle Berufsfelder haben großes Potenzial. Denn so wie die Experten voraussagen, wird sich das Wachstum der Gaming-Industrie in den folgenden Jahrzehnten fortsetzen.