Der Alltag eines Game Developers

Jeder Gamer hat sich wahrscheinlich insgeheim schon einmal gewünscht, ein Spieleentwickler zu werden. Was für eine fantastische Idee, denken wir uns, wir könnten unser eigenes, perfektes Spiel entwickeln! So einfach ist es dann aber nun doch nicht. Lasst uns erklären, warum.

Das Cliché um diesen Beruf ist bekannt, dafür hat der ein oder andere Hollywood Film gesorgt. Game Devs kommen zu spät ins Büro, spielen den ganzen Tag mit Nerf Guns und nerven damit Ihre Mitarbeiter und sitzen den Rest der Zeit mit einem frechen Spruch auf den Lippen an Ihrem Schreibtisch – welche meist mit LEGO oder Star Wars Figuren geschmückt sind.

Der obligatorische Energy-Drink in der Hand macht dieses Cliché komplett. Obwohl wir glauben, dass es diesen Stereotypen definitiv gibt, stellt dieser doch eine komplette Ausnahme dar.

Schauen wir uns doch einmal an, was ein Spieleentwickler den ganzen Tag so tut und helfen euch so vielleicht, eurem Traum vom eigenen Spiel umzusetzen. Kommen wir dem ersten Karriereschritt etwas näher.

Let’s go!

Developer ist nicht gleich Developer

Es gibt – wie in vielen anderen Branchen – auch im Game Design verschiedene Spezialisierungen, welche sich alle unter dem Oberbegriff “Spieleentwickler” einordnen. Bevor wir den Alltag also Stück für Stück auseinandernehmen, solltet ihr wissen, welche Arten von Entwicklern es gibt.

Da wären zum einen die “Artists”, die für die Konzepte, Artworks und die visuelle Richtung verantwortlich sind. Eher an der Planung und Konzeption des jeweiligen Titels interessiert, sind diese Helden die wahren kreativen Köpfe einer jeden Operation.

Die nächste Reihe in der Game-Development-Armee sind wohl die Designer. Die Jungs und Mädels dieser Sparte kümmern sich um die Umsetzung der Vision Ihrer Artist Kollegen. Auch Levelbauer genannt, kreieren Sie die 3D-Umgebungen des Spiels, damit der Spieler nicht in texturlosen Levels umhertorkelt.

Die Programmierer sind wohl diejenigen, die am ehesten als Spieleentwickler gesehen werden. Sie schreiben den Source Code und kümmern sich um das Debugging, wenn der Game Code mal wieder macht, was er will. Die Jungs und Mädels sind dementsprechend auch nach dem Release eines Titels noch mit am Projekt beteiligt, um eventuelle Bugs zu tilgen und für Post-Launch-Support zu sorgen. Patches, Patches, Patches! Obendrein programmieren die Meister Ihrer Klasse auch Features auf den Plattformen wie den Code für Top-Casino-Zahlungsmethoden, Spielefilter oder Treuepunkt-Systeme. Doch im Wesentlichen sind sie bei der eigentlichen Game-Entwicklung eingespannt.

Wir wissen nun also, dass ein Entwickler nicht gleich Entwickler ist. Tauchen wir in den Alltag dieser heimlichen Helden der Spieleindustrie ein und schauen wir, wie viel Prozent dieser Clichévorstellungen wirklich zutreffen.

Alltag, oh lieber Alltag…

Eins vorneweg: Als Spieleentwickler ist die Menge an Arbeit stark an das jeweilige Projekt und den Status ebendiesem gebunden. Zum Beispiel ist in der Konzept-Phase noch nicht sonderlich viel für einen Dev zu tun, höchstens um als Berater für die eigentlichen Designer zu fungieren. Schließlich müssen die Kreativen in einer Spielefirma ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht werden. Entwickler können am besten einschätzen, ob umzusetzende Assets ins Budget der Firma und zur Vision des Game Directors passen.

Der Tag eines Spieleentwicklers startet für deutsche Verhältnisse im Allgemeinen etwas später. Wo die meisten Arbeiter gegen 7 oder 8 Uhr ins Büro trudeln, ist es für den Dev eher 9/10 Uhr. Der Alltag selbst ist auch etwas weniger “streng”, denn der durchschnittliche Spieleentwickler muss sich meist nicht an feste Arbeitszeiten halten.

So weit, so gut! Doch diese Flexibilität hängt wie erwähnt sehr von der jeweiligen Phase und natürlich auch von der “Gesundheit” des Projekts ab. Jeder, der sich ein wenig für Game-Development interessiert, hat schon einmal von dem Wort “Crunch” gehört. Mehr dazu aber später, da das Thema wirklich einen großen Teil des Stereotyps ausmacht.

Generell gesehen, verbringen viele Entwickler Ihren Tag mit Meetings, um festzustellen, welche Veränderungen – oder neue Implementierungen – im jeweiligen Projekt der Gaming Firma nötig sind. Während Artists sich wahrscheinlich über die Optik des neuesten Charakters unterhalten, streiten sich Programmierer um den neuesten Bug, der erst einmal terminiert werden muss.

Anschließend geht jeder seines Weges und führt die Tasks aus, die für ein (hoffentlich) fantastisches Spiel vonnöten sind.

Hierbei sei angemerkt, dass nicht jedes Spiel eine glatte, 2-jährige Entwicklungszeit hinlegt. Je nach Größe und Ambition des Titels (ein Open-World Titel braucht z.B. viel mehr Entwicklungszeit als ein 2D-Plattformer) und natürlich der allgemeinen Größe des Entwicklungsteams, kann die Zeit und der Aufwand stark variieren.

Crunchtime!

Wir sind also am Ende der Entwicklung eines Games angelangt, der Marketing-Zug ist in vollem Gange und – BAM – etwas geht schief. Das Release-Fenster kann wegen unvorhergesehener Umstände nicht wahrgenommen werden und die Entwickler befinden sich mitten in der Crunchtime, wie diese Phase der Entwicklung eines Videospiels genannt wird.

Die flexible Arbeitsweise weicht der 90-Stunden-Woche, von der man so oft in den Medien hört. Es ist also wahr; viele Spielefirmen haben Crunch. Auch wenn diese Zeit nicht den Großteil der Spieleentwicklung ausmacht, oder ausmachen sollte, können wir den ein oder anderen Burnout durchaus verstehen.

Game-Development ist keine einfache Sache und wir glauben, dass wir in diesem Artikel demonstriert haben, dass es kein Standard-Cliché im Leben eines Entwicklers gibt.

So divers wie die Spiele, die diese Programmier-Helden auf unseren Bildschirm zaubern sind, ist auch die Arbeit, die meist mit Leidenschaft und Liebe zum Medium ausgeführt wird.

Moral der Geschichte? Das nächste Mal, wenn ihr mit glühenden Fingern wütende Nachrichten auf Facebook und Co. hinterlasst, denkt an diesen Artikel – denn Game Devs sind genauso wie Ihr vor allem Eines: Menschen.

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