Social Media Marketing: Welche ist die ergiebigste Plattform?

Will man Marketing betreiben, kommt man um Social Media (leider) nicht mehr drumherum. Das „leider“ habe ich eingefügt, weil man wie Ochs vorm Scheunentor steht und die Qual der Wahl hat. In welche von den inzwischen vielzähligen Social Media Plattformen soll man sein Werbebudget investieren, ohne es zu verpulvern, sondern den maximalen Benefit daraus zu ziehen. Die Antwort auf diese Frage hängt wie immer im Leben von mehreren Faktoren ab, darunter Zielgruppe, Branche und Content-Strategie, was den Prozess der Entscheidungsfindung nicht unbedingt vereinfacht. Aber hier seien ein paar Anhaltspunkte genannt, die doch helfen können die Problematik einzugrenzen.

Bevor man jedoch eine Entscheidung trifft, sollte man sich über sein zu bewerbendes Produkt und dessen Zielgruppe im Klaren sein. Erst dann helfen die folgenden Bullet Points bei der Qual der Wahl.

1. TikTok – Die Plattform für virale Inhalte

TikTok hat sich in den letzten Jahren als einer der wichtigsten Kanäle für virale Inhalte etabliert. Besonders junge Zielgruppen erreicht man über diese Plattform.

Geeignet für:

  • B2C – Geschäfte
  • Mode, Beauty und Lifestyle
  • Unterhaltung und Gaming
  • Unternehmen mit kreativen und humorvollen Kampagnen

Vorteile:

  • Enorme Reichweite für kreative Videos
  • Hohe organische Sichtbarkeit
  • Trends und Challenges fördern Interaktion

Nachteile:

  • Zeitaufwendig, da regelmäßige Inhalte nötig sind
  • Aufwand für Video ist nicht zu unterschätzen
  • Nicht jede Marke passt zur Plattform
  • Kurzlebige Inhalte; man muss oft nachliefern

Die erwähnten Challanges lassen sich gut in TikTok LIVE einbauen. Darüber kann man auch in Interaktion mit den Zuschauern treten. Um TikTok Live nutzen zu können muss man aber mindestens 18 Jahre alt sein und über 1000 Follower haben. Wem das letzte Quäntchen fehlt zur Live-Schalte, der kann ein bisschen nachhelfen und ein paar TikTok Follower kaufen. Kleine Anstupser helfen manchmal um den Ball ins Rollen zu bringen.

2. Facebook – Der Allrounder mit Reichweite

Facebook ist nach wie vor die weltweit größte Social-Media-Plattform mit Milliarden aktiver Nutzer. Unternehmen können hier gezielt Werbung schalten, Gruppen aufbauen und eine Community pflegen. Besonders für B2C-Marken eignet sich Facebook hervorragend.

Geeignet für z.B.:

  • B2C – Geschäfte (B2B eher indirekt)
  • Einzelhandel und E-Commerce
  • Gastronomie, Dienstleistungen, Veranstaltungen
  • Marken mit einer starken Community-Orientierung

Vorteile:

  • Große Nutzerbasis
  • Umfangreiche Werbemöglichkeiten
  • Gute Community-Funktionen (Gruppen, Events, Livestreams)

Nachteile:

  • Organische Reichweite nimmt ab
  • Konkurrenz ist hoch
  • Junge Zielgruppen wandern ab auf andere Platformen (inzwischen hat die Zielgruppe eher ein mittleres Alter erreicht.)

3. Instagram – Perfekt für visuelles Marketing

Instagram, als Tochter von Facebook, ist vor allem für visuelles Marketing ideal. Mit einem Software-Produkt wird man sich hier eher schwertun. Aber Unternehmen aus Bereichen wie Mode, Beauty, Reisen, Events und Lifestyle können hier gut Punkten.

Geeignet für z.B.:

  • B2C – Geschäfte
  • Mode- und Beauty-Brands
  • Reise- und Eventmarketing
  • Influencer-basierte Kampagnen

Vorteile:

  • Hohe Engagement-Raten
  • Effektives Influencer-Marketing
  • Stories und Reels für kreative Inhalte

Nachteile:

  • Begrenzte Verlinkungsmöglichkeiten
  • Algorithmus bevorzugt bezahlte Inhalte
  • Aufwendig in der Content-Erstellung

4 LinkedIn – Die Business-Plattform

LinkedIn ist die beste Wahl für B2B-Marketing. Unternehmen können hier Fachartikel veröffentlichen, Netzwerke aufbauen und gezielte Recruiting-Kampagnen fahren.

Geeignet für:

  • B2B-Unternehmen
  • Fach- und Branchenpublikationen
  • Personalwesen und Recruiting

Vorteile:

  • Ideal für B2B-Marketing
  • Hohe Reichweite für Fachbeiträge
  • Gute organische Sichtbarkeit

Nachteile:

  • Werbung ist kostspieliger als bei anderen Plattformen (die Budgets und Umsätze sind aber meist bei etablierten Firmen auch höher, zum Nachteil von KMUs)
  • Niedrigere Interaktionsraten als bei B2C-Plattformen

Es führt zwar neben LinkedIn in Schattendasein, aber hier in dieser Kategorie gehört auch XING erwähnt zumindest, wenn man sich nur auf den deutschsprachigen Raum ausrichtet.

5. YouTube – Langfristige Content-Strategie

YouTube ist die führende Plattform für Videomarketing. Besonders Unternehmen mit „erklärungsbedürftigen“ Produkten oder Dienstleistungen profitieren hier, also zum Beispiel gut für ein Software-Produkt geeignet, welches bei Insta eher schlecht darstellbar ist.

Geeignet für:

  • Technologie- und Softwareunternehmen
  • Bildung und Tutorials
  • Unternehmen mit einer langfristigen Content-Strategie

Vorteile:

  • Evergreen-Content mit langer Sichtbarkeit
  • Monetarisierung durch Werbeeinnahmen möglich (Abonennten-abhängig und sich nicht primäres Ziel, wenn man Werbung in eigener Sache macht.)
  • Hohe Glaubwürdigkeit durch ausführliche Videos

Nachteile:

  • Produktion von Videos ist aufwendig
  • Konkurrenz durch große Creator
  • Hohe Erwartungen an Content-Qualität

Darüber hinaus besteht ja bei YouTube noch die Möglichkeit, wenn man nicht selbst als Creator mit eigenem Channel verdingen will, bezahlte Werbung am Anfang oder innerhalb von anderen Videos zu nutzen; entsprechende Budgets natürlich vorausgesetzt.

Fazit: Welche Plattform darf es sein?

Der ein oder andere wird immer sich immer noch am Kopf kratzen nach diesem Artikel, in welche Richtung man marschieren soll ohne zu viel Geld und Zeit in den Sand zu setzen. Es gibt leider nicht die eine perfekte Plattform – die Wahl hängt von den individuellen Marketingzielen ab. Während Facebook und Instagram für B2C-Unternehmen ideal sind, sollten B2B-Unternehmen auf LinkedIn setzen. TikTok bietet sich für junge Zielgruppen und virale Inhalte an, während YouTube eine langfristige Content-Strategie ermöglicht.

Facebook hat nach wie vor die größte Reichweite, insbesondere durch bezahlte Werbeanzeigen, die gezielt ausgespielt werden können. Wenn es um den höchsten Return on Investment (ROI) geht, führt YouTube, da sich mit monetarisierten Videos, Sponsoring und Affiliate-Marketing langfristig hohe Einnahmen generieren lassen.

Genügend Kleingeld vorausgesetzt besteht die beste Strategie darin, mehrere Kanäle auszutesten und dann die besten gezielt zu kombinieren, um die Reichweite und den Erfolg zu maximieren.

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