Online einen Shop betreiben und damit automatisiert Einnahmen erzielen. Für viele Menschen klingt das nach einem schönen Traum. Einige wagen sich an diesen Traum heran und haben damit sogar Erfolg. Doch so läuft es natürlich nicht immer. Es gibt einige Faktoren, die ausschlaggebend für den Erfolg sind. Im Onlinehandel ist die Kalkulierung der Preise einer der wichtigsten. Denn die Preispolitik im E-Commerce kann über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden. Doch auf was kommt es bei der Kalkulierung der Preise eigentlich an? Worauf müssen Onlinehändler achten?
Desto früher desto besser
Viele Onlinehändler machen sich erst dann Gedanken um den Verkaufspreis, wenn die Ware bereits im Onlineshop angeboten wird. Das ist jedoch nicht zu empfehlen. Im besten Fall werden die Preise bereits bei der Erstellung des Businessplans einbezogen. Das kann eine Menge unnötigen Stress ersparen. Allerdings sind bei der Berechnung einige Kriterien von Relevanz. Unternehmer werden also erst ein paar Analysen durchführen müssen, bevor sie sich endgültig auf einen Verkaufspreis festlegen. Sich bei der Kalkulierung der Verkaufspreise auf sein Bauchgefühl zu verlassen, ist übrigens ein Tabu. Bleiben Sie lieber rational und halten Sie sich an mathematische Daten. Das ist nämlich um einiges erfolgsversprechender.
Ermitteln Sie die Preisbereitschaft Ihrer Zielgruppe
Kommunikation ist in Zeiten der Digitalisierung ein wichtiger Faktor, wenn es um den E-Commerce-Handel geht. Sie sollten daher immer einen Blick auf Ihre Zielgruppe und deren Preisbereitschaft haben. Wenn Sie wissen, wie viel Kunden bereit sind, für ein bestimmtes Produkt zu bezahlen, lässt sich der Verkaufspreis um einiges leichter kalkulieren. An diese Daten zu kommen, ist jedoch gar nicht so einfach. Zumindest für kleinere und mittelständische Unternehmen. Solche haben nämlich nicht die Möglichkeit, um eine aufwendige Marktforschung zu betreiben. Sie müssen also anderweitig herausfinden, wie die Preisbereitschaft Ihrer Zielgruppe aussieht. Eine bewährte Methode dafür ist, potentielle Kunden einfach direkt zu befragen. Das ist zwar umständlich und kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Doch Umfragen sind nach wie vor eine gute Option, um in Erfahrung zu bringen, wie die Preisbereitschaft einer bestimmten Zielgruppe aussieht.
Vergessen Sie nicht die Ausgaben in den Verkaufspreis einzubeziehen
Immer wieder kommt es vor, dass Internetmarketer Verkaufspreise falsch berechnen und Ihr Unternehmen deswegen aufgeben müssen. Besonders frustrierend ist das dann, wenn zwar viele Verkäufe erzielt wurden, jedoch aufgrund von Fehlkalkulationen jeder erfolgreiche Verkauf mit Verlust verbunden war. Was kaum vorstellbar klingt, ist leider viel zu oft Realität. Ein häufiger Fehler ist, dass Onlinehändler ihre Ausgaben nicht in den Verkaufspreis einberechnen. Gerade im Bereich des Dropshippings sind solche Fehlkalkulationen gang und gäbe. Da keine physischen Produkte eingekauft werden müssen, denken Händler oft, dass Sie den Verkaufspreis nur etwas über den Einkaufspreis legen müssen. Doch das ist keineswegs der Fall. Denn selbst beim Dropshipping gibt es laufende Kosten. Egal ob Steuern, Shopsystem oder Zoll – die Ausgaben müssen im Verkaufspreis enthalten sein. Ansonsten besteht die Gefahr eines Verlustgeschäfts.
Nutzen Sie Tools
Sie müssen kein Mathematiker sein, um Verkaufspreise für Ihre Produkte zu kalkulieren. Allerdings werden Sie nicht ohne Mathematik auskommen. Glücklicherweise müssen Sie bestimmte Berechnungen nur zu einem gewissen Teil eigenständig durchführen. Denn für das Kalkulieren von Verkaufspreisen gibt es einige hilfreiche Tools. Bereits das Nutzen von Excel kann bei der Preiskalkulation von großem Nutzen sein. Doch es gibt noch weit mehr nützliche Werkzeuge, die einen hohen Funktionsumfang bieten und das Errechnen von Verkaufspreisen erleichtern. Einige davon sind sogar kostenlos beziehungsweise stehen im Rahmen eines Shopsystems kostenfrei zur Verfügung. In jedem Fall sollten Sie nicht auf den Gebrauch von Tools verzichten. Zumal viele Tools benutzerfreundlich sind und sich leicht bedienen lassen.
Denken Sie nicht zu optimistisch
Viele Onlinehändler kalkulieren Preise viel zu optimistisch. Ein gewisser Optimismus ist zwar an sich nicht verkehrt, bei der Preiskalkulierung hat er jedoch nichts verloren. Denn die Verkaufspreise sollten stets auf rationalen Daten beruhen. Gehen Sie also nicht davon aus, dass sich sämtliche Ihrer Waren innerhalb kürzester Zeit verkaufen und Sie deswegen nur geringe Lagerkosten haben werden. Solche Szenarien sind zwar durchaus möglich, müssen jedoch mit der Realität in Einklang stehen. In der Regel ist es besser, wenn Sie etwas pessimistisch an die Preiskalkulierung rangehen. Berechnen Sie Ihren Verkaufspreis lieber so, dass Sie selbst im schlimmsten Fall noch mit Gewinn aus der Sache hervorgehen. Auf diese Weise vermeiden Sie unliebsame Überraschungen.
Achtung bei der wettbewerbsorientierten Preiskalkulation
Es ist wichtig, dass Sie sich bei den Verkaufspreisen an Ihren Konkurrenten orientieren. Sie sollten beispielsweise nicht dasselbe Produkt zu einem deutlich teureren Preis anbieten. Denn damit werden Sie in der Regel keinen Erfolg haben. Doch selbst wenn Sie Produkte immer günstiger anbieten als Ihre Konkurrenz, ist das nicht automatisch gut. Schließlich ist davon auszugehen, dass Ihre Konkurrenten davon Wind bekommen und entsprechend reagieren. Nicht selten führt das zu einer Abwärtsspirale, die sowohl Ihnen als auch Ihren Konkurrenten schadet. Achten Sie bei der wettbewerbsorientierten Preiskalkulation also möglichst darauf, dass Sie nicht zu aggressiv vorgehen. Seine Preise zu drücken, ist nicht immer die beste Strategie.