Die Sache mit den Cookie-Bannern – automatische Beschwerden

Automatisierte Cookie-Beschwerden, da werden sich viele Webseitenbetreiber freuen.

Wir betreiben unsere Webseite seit knapp 20 Jahren. Besser wurde vieles, aber vieles auch nicht. Gerade was die Politik uns immer wieder neues auftischt, bringt einen regelmäßig an den Rand zur Frustration. Vor zwei Jahren durften sich alle Webseitenbetreiber Datenschutzbestimmungen für die neue DSGVO herzaubern, aktuell sind es die Cookie-Banner, welche in vielen Fällen aktualisiert werden sollen. Wer privat eine Webseite betreibt, wird so schnell zu jeder Menge Blindleistung genötigt die Sachen auf Stand zu halten. Oder er gibt gleich auf und verlagert die Vereinswebseite zu Facebook.

Cookie-Beschwerden jetzt automatisiert

Viele große Anbieter betreiben Schindluder mit ihren Cookie-Bannern, geschenkt. Die Idee: man nervt den Nutzer mit dem Cookie-Banner, dann wird er schon auf den grünen Button klicken. Dagegen möchte Max Schrems mit seinem Verein Noyb nun vorgehen. Automatisiert. Erstmal nur gegen große Webseiten, klar, da ist man dafür. Aber ich gehe davon aus, dass man sich danach weitere Ziele setzen wird, dann kommen die kleineren Webseiten dran und irgendwann gibt es ein Browserplugin, was automatisiert die Mahnungen losschickt.

Software ist nicht fehlerfrei und muss irgendwie entscheiden, ob eine Cookie-Meldung konform ist oder nicht. Software ist einfach, die schickt eine Mail raus und ich darf mich dann kümmern, ob gerechtfertigt oder nicht.

Was wird passieren?

Wie bereits Blogger-Kollege Henning schreibt: die großen schmeißen einfach ihre 50 Mann auf das Problem und finden eine Lösung, nicht im Sinne der Benutzer, sondern um ihre Aktivitäten ungestört weiter betreiben zu können. Auf der Strecke bleiben kleine Webseitenbetreiber, das kleine Unternehmen, welches verunsichert den Internetauftritt einstellt.

Gut mag man Einwänden, dann erhebe doch keine Daten und setze keine Cookies. Das wäre die Alternative. Aber eine schlechte. Wir verwenden Matomo um zu sehen, ob Benutzer auf unsere Seite kommen, wir haben Zählpixel der VGWort und blenden Werbung ein. Alles nicht toll und schlecht für den Datenschutz, aber das dient dazu den ganzen Spaß hier zu finanzieren. Kostenlose Informationen, das ist der Deal. Wer das nicht mag, kann seinen Browser einfach so konfigurieren, die Cookies nicht anzunehmen oder die Werbung zu blockieren. Das wäre ohnehin die bessere Lösung.

Am Ende wird es nur noch die großen Webseiten geben, welche sich den Spaß antun. Das kleine Geschäft, dem man in der Corona-Krise gerne mangelnde Digitalisierung vorwirft, ist überfordert mit dem Erstellen einer rechts-konformen Webseite.

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