Ebenso wie viele andere Bereiche, wird auch die Mode in Zukunft durch Innovationen im Bereich moderner Technologien einen Wandel durchmachen. In diesem Zusammenhang geht es jedoch bei weitem nicht nur um den Wandel von Idee und Design; auch im Sinne der gesellschaftlichen bzw. kulturellen Standpunkte wird die Textilindustrie durch technische Neuheiten zusätzliche Blickwinkel erhalten.
Zusätzliche Daten zur fürs Recycling
Durch die Entwicklung des sogenannten “CircularID-Protokoll” schafften neue Technologien einen wichtigen Schritt in Bezug auf den Produktlebenszyklus eines Kleidungsstückes. Bislang wurden Daten lediglich bis zum Verkauf von Textilien gesammelt. Die Nutzung jenes Protokolls, zu dessen Entwicklung auch renommierte Konzerne wie H & M oder PVH mitwirkten, sind Daten zu Herkunft, Preis und Stoffzusammensetzung auch weiterhin verfügbar. Den nachträglich möglichen Austausch jener Infos wird als wichtiger Schritt in Richtung der Förderung des Recyclings in der Modebranche angesehen.
3D auf dem Sprung zum Allrounder
Der Ansturm auf die Digitalisierungstechnologie führte auch dazu, dass der 3D-Druck immer mehr an Signifikanz gewinnen konnte. Langfristig wird es das Ziel in der Modebranche sein , keine Limitationen mehr akzeptieren zu müssen. Abgesehen von Gürteln, Socken und anderen einfachen Kleidungsstücken soll es beispielsweise möglich werden, für Damen als auch für Herren eine komplette Winterbekleidung herzustellen. Obwohl es bis hierhin noch etwas dauern wird, findet die Technologie bereits Anwendung im Modebereich. Muster müssen noch in zweidimensionaler Form erstellt werden, das Rendering und die anschließende Überprüfung über die Stoffdehnung und andere Faktoren ist mit jener Technik bereits möglich. Bei diesem Aspekt besteht ebenfalls ein Zusammenhang in Bezug auf Nachhaltigkeit. Durch den flächendeckenden Einsatz von 3D-Druckern soll insbesondere auch die Materialverschwendung bzw. die Erstellung unbrauchbarer Samples reduziert werden.
Aussichten in Bezug auf die Massenproduktion
Mit der Entwicklung neuer Technologien erfuhr auch die Modebranche eine Drehung um 180 Grad. Jene Zeiten, in denen ein Designer noch selbst seine Kunden Visionen vermittelte, sind sind kontinuierlichen Datenströmen über neueste Trends gewichen. Durch die Digitalisierung werden einzelne Kleidungsstücke, welche millionenfach mit Hoffnung auf Nachfrage produziert werden, kaum noch hergestellt. In diesem Zusammenhang soll die Individualität des Kunden noch höher gestellt werden. Der Entwurf eines eigenen Kleidungsstücks, welches auch nach jenen Vorgaben geliefert wird ist ein Beispiel, welches das in der Bekleidungsindustrie immer wachsende Element “On-Demand” noch wichtiger machen wird. Laut Experten werden jene Unternehmen, welche sich gegen diesen Automatisierungsprozess noch wehren, das investierte Volumen in Massenware nicht mehr zurückbekommen.
Möglichkeiten für zukünftige Designer
Durch den technologischen Wandel sind die Möglichkeiten, die Tätigkeiten eines Designers auszuführen, deutlich flexibler geworden. Ein nennenswertes Beispiel ist in etwa die App “Cala”, wodurch Infrastrukturen für aufstrebende Designer oder Labels wesentlich leichter etabliert werden können. Die Gründung einer Marke von zuhause, dem Strand oder der Dachterrasse wird dadurch möglich. Derzeit handelt sich noch um ein Nischenprojekt – aufgrund der bereits jetzt sehr fortgeschrittenen Rahmenbedingungen gehen Insider der Branche jedoch von einem Wachstum in diesem Bereich aus.