Welche Programmiersprache ist am besten für Web-Applikationen geeignet?

Viele Wege führen nach Rom – und ebenso viele Programmiersprachen können in leistungsstarken und agilen Web-Applikationen münden. Aus Unternehmenssicht gilt es zweierlei Dinge zu berücksichtigen: Erstens, welche Programmiersprache für den Projektrahmen geeignet ist. Zweitens, welche Kompetenzen überhaupt vorhanden sind – denn auch Coder werden ihre eigenen Präferenzen mitbringen.

Von der Auszeichnungssprache hin zur performanten Web-App

HTML beherrschen als Auszeichnungssprache die meisten Coder: HTML allein, oder auch CSS, sind für gewöhnliche Webseiten mitunter ausreichend, bei interaktiven Web-Applikationen stoßen sie aufgrund ihres simplen Aufbaus aber an Grenzen. Als Alternative bieten sich drei Programmiersprachen an: PHP, JavaScript und TypeScript.

JavaScript als der Platzhirsch

JavaScript ist aus dem Internet, mitsamt seinen Webseiten und Web-Applikationen, kaum mehr wegzudenken. Ursprünglich erweiterte die Programmiersprache vor allem HTML, da mit JavaScript eine ganze Reihe von Funktionen möglich sind, die sich mit HTML im Vakuum nicht umsetzen lassen würden. In der jüngeren Vergangenheit hat sich JavaScript deutlich gewandelt, allen voran ist es weitaus performanter geworden.

Ein signifikanter und geschätzter Vorteil von JavaScript ist die Möglichkeit, den Code direkt in HTML oder alternativ in einer Script-Datei zu schreiben. Ebenso lässt sich der Code bei Bedarf in die Script-Datei auslagern. In der Praxis kommt JavaScript neben Web-Applikationen auch bei Netzwerkanwendungen und Client-Side bei Browsern zum Einsatz.

Welche Vorteile JavaScript noch haben kann? Unter anderem diese:

  • viele verschiedene und umfassende Frameworks
  • Möglichkeit der Auswahl zwischen einer objektorientierten, prozeduralen oder funktionalen Programmierung
  • heute weitaus performanter als in der Vergangenheit
  • ermöglicht eine endkundenorientierte Manipulation des Browsers

Zu berücksichtigen sind aber auch zwei Nachteile: JavaScript gilt nicht immer als suchmaschinenfreundlich und ist zudem anfällig für Sicherheitslücken.

TypeScript – Programmierung mit hilfreichen Typen

TypeScript baut auf JavaScript auf, erweitert die Programmiersprache aber um weitere Funktionen und bringt zudem Typsicherheit mit. Durch Front-End-Frameworks wie Angular lässt sich das Potenzial von TypeScript sogar noch steigern. Ebenfalls interessant: TypeScript stammt aus dem Hause Microsoft, das darauf aufbauende Framework Angus hingegen von Google.

TypeScript gilt als eines der populärsten Werkzeuge zur Konzeption und Umsetzung von JavaScript-Anwendungen, weshalb beide Sprachen häufig dual in Entwicklungsprozesse eingebunden sind – TypeScript neutralisiert dabei die “blinden Flecke” JavaScripts und bietet zusätzliche Möglichkeiten. Ein wichtiger Unterschied aber zwischen beiden: TypeScript kann optional statische Typen hinzufügen, während JavaScript mit einer dynamisch typisierten Sprache verwendet wird. Der Vorteil von TypeScript ist, dass sich so typbezogene Fehler während der Entwicklung schneller identifizieren und beheben lassen.

Nennenswerte Vorteile von TypeScript:

  • die namensgebende Typsicherheit
  • Objektorientierung, beispielsweise von Interfaces und Klassen
  • sehr gute Erweiterbarkeit gegenüber JS und häufige Integration in JS-basierte Frameworks, was viele Schnittstellen und Synergien schafft
  • TypeScript hat außerdem eine integrierte Generics-Unterstützung

Nachteile gibt es auch hier: Ältere Browser könnten mit TypeScript überfordert sein, zudem ist TS-Code typischerweise größer als ein vergleichbarer JS-Code, was Ladezeiten der Web-Applikation verlängern kann.

 

PHP – die bekannteste Programmiersprache

PHP ist allgemeinhin die bekannteste Programmiersprache und findet auch bei dynamischen Webanwendungen Verwendung. Als Skriptsprache ist sie auf eine Ausführung über Webserver wie Apache angewiesen.

Vorteile von PHP sind ihre Open-Source-Veranlagung, die kontinuierliche Weiterentwicklung und Beständigkeit, Datenbankanbindungen über mySQL sowie die Integrationsmöglichkeit in HTML. Generell gilt PHP zudem als performant und umfangreich dokumentiert, was in der Entwicklungsphase ein nicht zu unterschätzender Vorteil sein könnte – ebenso beim “Anlernen” der Sprache. Nachteilig sind aber mitunter die vielen Jahre, die schon auf der Programmiersprache lasten.

Fazit: Viele Möglichkeiten – und sehr individuelle Entscheidungen

Neben JavaScript und TypeScript, auch in dualer Verwendung, bieten sich noch das erwähnte PHP oder beispielsweise auch Python, Ruby oder Node.js sowie natürlich C++ an. Bei der Auswahl muss daher bereits in der Konzeptionsphase klar definiert sein, was die Web-Applikation leisten soll – oder ob sie beispielsweise kompatibel zu anderen Sprachen in verwandten Projekten sein muss. Generell steht das Gros der Web-Anwendungen aber auf den symbolischen Beinen von JavaScript/TypeScript, PHP oder Python.

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