Wann brauche ich einen Bare Metal Server?

Der Wortlaut Bare Metal Server klingt schon recht rustikal und nach industriellem Einsatz, geschmiedet aus den härtesten Stählen, ein echtes Arbeitspferd, welches die Äcker des Internets durchpflügt.

Was ist ein Bare Metal Server?

Diese etwas hyperbolische Einleitung soll schon mal ein Gefühl vermitteln für die Einsatzfälle eines Bare Metal Server. So kann man „Bare Metal“ aus dem Englischem als „pures Metall“ übersetzen. Natürlich wird ein solcher Server nicht von schwitzenden Schmieden aus einem Hochhofen in Form gegossen. Im übertragenden Sinne heißt es, dass es sich um einen realen, physischen Server handelt. Heutzutage ist diese Unterscheidung inzwischen notwendig, da viele Server auch als virtuelle Maschienen (VM) existieren, die sich die Ressourcen, wie RAM und CPU-Leistung mit anderen virtuellen Maschinen teilen. Die verschiedenen VMs laufen dann auf einem einzelnen physikalischen Server, der zusammen mit der jeweiligen Managementsoftware für die VMs auch Hypervisor genannt wird.

Gerade im Hosting-Bereich ist es hier wichtig klare Unterscheidungen in der Begrifflichkeit zu haben, damit man als Kunde auch weiß, was man bekommt und ob es zu den eigenen Anforderungen passt. Beim Bare Metal Server erhält man als Zugang zu einem physischen Gerät. Dieses teilt man sich nicht mit anderen Hosting-Kunden, so dass man die 100%tige Leistung des Hardware-Servers ausschöpfen kann.

Features eines Bare Metal Servers

Und darin liegen auch schon gewisse Vorteile des Bare Metal Servers. Zwar können bei der Virtualisierung auch bestimmte Performance garantiert werden, jedoch weiß man nie, was die anderen Kunden in den VMs treiben und welche Rückwirkung bis hin zur Überlastung des Hypervisors haben kann. Dadurch, dass man die Leistung eines Bare Metal Server voll nutzen kann und in den Rechenzentren, wie bei OVHcloud, oft neue und sehr performante Komponenten verbaut werden, kann man sehr rechenintensive und RAM-intensive Dienste anbieten. Auch das Aufsetzen eines eigenen Hypervisors ist denkbar, um zum Beispiel selbst mehrere virtuelle Maschinen zu betreiben.

Einsatzgebiete des Bare Metal Server

Vorteilhaft ist weiterhin, dass einem die volle Speicherkapazität zu Verfügung steht. So kann man auch speicherbeanspruchende Dienste, wie einen E-Mail-Server einrichten. Oder man stellt seinen Firmenmitarbeitern Storage-Lösungen á la Owncloud oder OneDrive bereit.

Natürlich kann man den Bare Metal Server auch als klassischen Webserver betreiben und seinen Online-Shop darauf hosten, was sich bei großen Besucher- und Kundenströmen rechnet.

Auch das Betreiben eines Online-Gaming-Service macht man bei sehr daten- und rechenintensiven Games vorzugsweise auf einem solchen Server. So steht einem die volle Power zu Verfügung.

Für Firmen bietet es sich an einen solchen Bare Metal Server für Ihre firmeninternen Dienste einzusetzen. Das kann je nach Firma ganz Unterschiedlich sein. In den meisten größeren Firmen kommen ERP (Enterprise Resource Planning) zum Einsatz. Das sind oft gewaltige Softwareprogramme, wie SAP, mit riesigen Datenbanken dahinter. Viele Firmen betreiben zur Information Ihrer Mitarbeiter auch ein eigenes Intranet oder Chat-Lösungen.

3D CAD Zeichnung einer Hubkolbenmaschine designed mit Bare Metal Server
3D CAD Zeichnung einer Hubkolbenmaschine

In den Bau-, Produktions- und Ingenieursfirmen werden vielfach auch serverbasierte CAD-Systeme eingesetzt, so dass mehrere Personen auch gleichzeitig an einem Projekt arbeiten können. Unter den CAD-Programmen sind insbesondere die 3D-Planungstools sehr rechenintensiv. All diese komplexen und teuren Softwarelösungen erfordern dann oft auch sehr detaillierte Konfigurationen am Server-Betriebssystem, was einem natürlich nur gelingt, wenn man die vollen Administrator-Rechte hat.

Fazit

Der Bare Metal Server bietet sich also immer dann an,

  • wenn man die volle Kontrolle über die Maschine benötigt aufgrund der vorgesehenen Dienstleistungen,
  • wenn man sehr Performance-intensive Anwendungen, wie zum Beispiel der genannte Online-Gaming-Serverdienst, betreiben will
  • wenn man ein Maximum an Skalierbarkeit wünscht, weil man ein hohes Wachstum bzw. Zuwachs im Nutzerverhalten bezogen auf die angebotenen Dienstleistungen erwartet.
  • Wenn man Verfügbarkeitseinschränkungen aufgrund anderer virtueller Maschinen kategorisch ausschließen möchte.

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