Wie funktioniert ein Smart Contract?

Der Begriff Smart Contracts ist immer öfter, gerade im Zusammenhang mit der Blockchain zu lesen. Doch was dies genau bedeutet, welche Anwendungsmöglichkeiten existieren und was der technische Hintergrund ist, wird in diesem Artikel beschrieben.

Was sind Smart Contracts?

Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich hier um intelligente Verträge. Diese sind den üblichen Verträgen sehr ähnlich, wie beispielsweise beim Kaufvertrag eines Autos.
Wie bei einem herkömmlichen Vertrag, einigen sich zwei oder mehrere Parteien sich auf den Austausch von Leistungen, Gütern oder Geld.

Die intelligenten Verträge haben jedoch besondere Eigenschaften:
Es handelt sich hierbei um kleine Programme, die auf der Blockchain gespeichert und ausgeführt werden und für die Umsetzung der programmierten Bedingungen sorgen.

Eines der großen Hauptziele, die mit dem Einsetzen der digitalen Vertragsform erreicht werden soll, ist die Vermeidung von Mittelspersonen. Der Vertrag wird automatisch ausgeführt, ohne dass eine dritte Partei für die Umsetzung von diesem sorgen muss.

Beispiele von Anwendungsmöglichkeiten

Beim Crowdfunding zahlen Investoren einen Anlagebetrag an eine Firma. Nur wenn genügend Geld gesammelt wurde, welches durch den Darlehensnehmer definiert wurde, wird dieses weitergeleitet und ausgezahlt.

Zwischen den Investoren und der Firma, die das Geld sammelt, ist eine dritte Partei involviert, welche als Treuhänder das Geld einsammelt und weiterleitet.

Beide Seiten müssen dem Treuhänder vertrauen und zahlen für die Abwicklung eine gewisse Provision.
Smart Contracts ersetzen hier diese Mittelsperson. Die von den Investoren gezahlten Anlagebeträge werden über die Blockhain gesammelt und direkt an den Darlehensnehmer ausgezahlt, sofern die Summe vollständig eingesammelt wurde. Wird diese nicht erreicht, werden die Beträge an die einzelnen Investoren automatisch und digital wieder zurückgezahlt.

Die Gebühren fallen hier minimal aus und es existiert kein Treuhänder.

Ein weiterer Anwendungsbereich mit großem Potenzial ist die Logistikbranche. Hier kann der Transport von Waren vereinfacht werden. Die Überweisung der Transportkosten wird dann ausgelöst, sobald die Güter den vorher definierten Standort erreicht haben.

Auch Wahlen können so stattfinden, wodurch die Wahrscheinlichkeit auf Wahlbetrug gemindert wird und den gesamten Wahlprozess von der Stimmabgabe, bis zur Auszählung vereinfacht wird.
Fast alle Behördengänge können ebenfalls automatisiert stattfinden. Genehmigungen in Papierform, sowie die Beantragung und Ausstellung von Ausweisdokumenten können automatisch geprüft und auf Wunsch sofort erstellt werden.

Darüber hinaus existieren zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten. Hie nur ein Auszug:

  • Kauf und Verkauf von Wertpapieren und Aktien
  • Nachvollziehen von Liefer- und Produktionsketten
  • Klinische Studien zur Unterstützung der Krebsforschung

Smart Contracts werden immer mehr Nutzen finden, je mehr Informationen auf der Blockchain gespeichert werden.

Zum Beispiel basiert die Kryptowährung NEO auf der Idee einer Smart Economy. Hier wird die digitale Identität, sowie physische Güter wie Autos, Häuser oder Firmen auf die Blockchain gebracht.
Dies ermöglicht eine Interaktion zwischen der digitalen Identität und den gespeicherten Gütern.
Ein möglicher Anwendungsfall ist das Aufsetzen von Testamenten. Bei einem Sterbefall wird so das Vermächtnis oder sonstige Besitztümer, wie Immobilien an die im digitalen Vertrag definierten Erben weitergeleitet.

Es muss kein Nachlassverwalter als dritte Partei eingesetzt werden und durch die vorherige Definition in dem Smart Contract erfolgt die Weiterleitung akkurat, digital und vollständig automatisiert.

Technischer Hintergrund

Die populärste Plattform, welche den Einsatz der intelligenten Verträge ermöglicht, ist Ethereum. Doch auch auf der Bitcoin-Plattform wird diese Technologie umgesetzt.

Viele sogenannte Neo-Coins beschäftigen sich mit dem Nutzen von smarten Verträgen, wie der oben erwähnte NEO Coin oder auch Cardano, EOS oder Lisk.
Auch diverse Tools, welche sich auf die einfache Erstellung von Smart Contracts spezialisiert haben, sind am Markt vertreten, ohne dass hierfür Programmierkenntnisse des Anwenders erforderlich wären.

Um in diese zukunftsträchtige Technologie zu investieren, können Ethereum, Bitcoin oder Neo-Token über Börsen für Cryptowährungen, wie z.B. die Plattform bitcoin up, erworben werden.

Kann in Smart Contracts vertraut werden?

Dies liegt an den besonderen Eigenschaften dieser Verträge. Sobald ein Vertrag erstellt wurde, ist dieser unveränderbar. Eine Partei kann dementsprechend im Nachhinein keine Änderung oder sogar eine Manipulation vornehmen.
Sie sind dezentralisiert und Open Source. Die Vertragsbedingungen können jederzeit eingesehen werden und die Blockchain sorgt für eine korrekte Umsetzung der beschlossenen Contracts.

Risiken können jedoch gerade hier liegen. Sollte hier ein Fehler in der Entwicklung oder Programmierung vorliegen, kann dies immensen finanziellen Schaden anrichten.

Für die Zukunft können wir jedoch erwarten, dass immer mehr Smart Contracts genutzt werden und immer mehr Anwendungsmöglichkeiten hinzukommen, da diese kostengünstig, automatisiert in der Umsetzung und der Ablauf ohne menschliche Drittpartei abläuft.

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